Liebe Frau Dübgen,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage, in der Sie Sich mit einer ethisch
entscheidenden Weichenstellung auseinandersetzen.
Das Thema Sterbehilfe wird momentan vorrangig unter dem Aspekt der
"Selbstbestimmung" unter Verharmlosung aller persönlichen Begleitumstände
der tatsächlich Betroffenen geführt.
Schwerstkranke und akut Pflegebedürftige sind in Ihrer persönlichen
Entscheidung in den seltensten Fällen vollkommen frei. Vielfach würde ihre
Zustimmung zur Sterbehilfe von sozialen und familiären Begleitumständen
beeinflusst oder gar veranlasst.
Darüber hinaus sollten wir auch das Recht auf Leben und die Unversehrbarkeit
des Menschen und seiner Würde, die in unserem christlichen Grundverständnis
begründet ist, respektieren und anerkennen.
Derzeit vorliegende Gesetzesentwürfe im Deutschen Bundestag berücksichtigen
diesen Aspekt meines Erachtens nicht ausreichend.
Der Gesetzentwurf Sensburg/Dörflinger entspricht nach meinem Ermessen am
ehesten meinem persönlichen Wertebewusstsein.
Infolge dessen würde ich ihm in Abwägung mit anderen Entwürfen zustimmen.

Liebe Grüße
Johann Häusler, MdL