Frage an Johann-Henrich Krummacher von Karl Heinz K. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Krummacher,
warum ziehen Sie es so umständlich auf, wenn es um die Zwangsexistenz der IHK geht? Sie stellen Phrasen und Wünsche in die Gegend und hoffen, daß sich die IHKn reformieren. Ein frommer Wunsch, der nicht in Erfüllung geht. Wer nämlich auf Zwangseinnahmen zurückgreifen kann, der reformiert sich nicht, der verteidigt lieber diesen Traumzustand und so sollen nach Insiderkenntnissen ca. 80 % der Zwangseinnahmen für die Erhaltung und Verteidigung sowie Eigenverwaltung dieser unselbständigen Einrichtung IHK draufgehen. Uns Selbständigen geht es doch nicht um die Zahlung von sinnvollen Beträgen für wirklich erbrachte Leistungen. Wir sträuben uns jedoch , wenn man uns etwas berechnet was nicht bestellt und nicht geliefert wurde. Oder würden Sie in einem Lokal die vorgelegte Essensrechnung bezahlen, wenn der Ober gar nicht bei Ihnen war und Sie auch nichts zu essen bekamen, er jedoch damit argumentiert, daß Sie sich solidarisch zeigen sollen. Also für andere mitbezahlen? Sehen Sie, genau so verhält es sich für uns mit der IHK. Wir wollen diese unselbständigen Zwangsabrechner nicht mehr. Ist es denn wirklich so schwer und nicht nachvollziehbar was hier in Wirklichkeit geschieht? Wenn nicht, dann träumen Sie den Traum weiter, doch er wird nie und niemals in Erfüllung gehen.
Mit kopfschüttelnden Grüßen
K.H.Klementz
Sehr geehrter Herr Klementz,
vielen Dank für Ihre erneute Nachfrage, in der Sie die Verpflichtung eines Unternehmens zur Mitgliedschaft in der Industrie- und Handelskammer (IHK) ansprechen.
Ich kann nur nochmals wiederholen: Natürlich muss das Kammerwesen immer wieder den aktuellen Aufgaben entsprechend auf seinen Nutzen "abgeklopft" werden. Und natürlich gilt dies um so mehr, als dass Verpflichtungen als Eingriffe empfunden werden können. Die Frage, wie unsere derzeitige Wirtschaftsstruktur -- auch im Hinblick auf Beschäftigung -- durch Reformen und Aktualisierungen noch effizienter gemacht werden kann, muss immer wieder neu und ohne Vorurteile gestellt werden. Die Kammern übernehmen wichtige und weiterreichende Funktionen und Aufgaben -- wie etwa die Beratung bei Existenzgründungen oder auch Fort- und Ausbildung. Daneben fungiert sie als Repräsentant der Wirtschaft gegenüber der Politik in wirtschaftspolitischen, aber auch regionalspezifischen Belangen.Das spricht nicht per se gegen eine Reform des Kammerwesens. Auch ist Kritik insbesondere dann verständlich, wenn Uneinigkeit über die sinnvolle Verwendung von Finanzmittel besteht. Dennoch meine ich schon, dass auch die Kammern selbst sich diesen Fragen gegenüber immer wieder offen gezeigt haben und sich um Reformen bemüht.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Jo Krummacher