Frage an Josef Göppel bezüglich Soziale Sicherung

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Josef Göppel
CSU
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Frage von Sylvia Hanah L. •

Frage an Josef Göppel von Sylvia Hanah L. bezüglich Soziale Sicherung

Dank für die sensible Antwort.
Was das Ehrenamt betrifft, so fand ich nichts davon beim "Konkurrenten", drum ....drum ...

Können Sie kurz etwas dazu sagen, an welche elementären Schritte Sie denken beim Durchsetzen einer sozialen und ökologischen Marktwirtschaft ?
Ich sehe das alte System als Leiche und glaube, dass es vitalerer Strukturen bedarf, angefangen bei eben einer viel sozialeren und ethischeren Einstellung und !!Ausbildung!! (im Schulsystem bginnend) der Menschen, ihrer Wandlungsbereitschaft, und Ökologie braucht viel mehr Motivation und finanzielle und gesetzliche Unterstützung als grad eben.
Wie sehen Sie die ersten Schritte Ihrer weitgreifenden Durchsetzung .... oder tun Sie bereits erste Schritte in Ihre Vision hinein ?
Ich hoffe, ich hab mich halbwegs verständlich machen können.
Herzliche Grüsse SHL

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Linnenkohl,

vielen Dank für Ihre E-Mail über die ökologische Marktwirtschaft vom 7. März 2013.

Wie Sie bin ich der Ansicht, dass sich unser auf stetiges Wachstum aufgebautes System einem Wandel unterziehen muss. Es gibt kein unbegrenztes Wachstum in einer begrenzten Welt. Der globalisierte Markt muss zurück in seine natürlichen Grenzen finden. Ökosoziale Marktwirtschaft heißt das in Europa.

Eine Rolle könnte dabei auch die islamische Tradition der Zinsfreiheit< http://www2.evangelisch.de/themen/wirtschaft/cdu-politiker-von-islamischen-finanzregeln-lernen10640 > spielen. Selbst in Industrieländern entstehen immer mehr Regionalwährungen< http://regionetzwerk.blogspot.de/p/blog-page_22.html > mit inflationsfesten und zinsfreien Zeitgutschriften. Das Zinssystem als Triebkraft des heutigen Wirtschaftswachstums< http://wachstumsstudien.de/Inhalt/Zeitschrift/Heft4/Unvereinbarkeit_Zinssystem_lineares_Wirtschaftswachstum.pdf > wird immer fragwürdiger, weil es zur Kapitalkonzentration bei Wenigen führt und große Teile der Bevölkerung wirtschaftlich zurückfallen lässt. Die Schere zwischen arm und reich öffnet sich immer mehr. Viele haben nicht mehr das Geld, um sich die Warenfülle der Marktwirtschaft zu leisten!

Die internationalen Großstrukturen des Finanzwesens und der Realwirtschaft sind in den letzten Jahrzehnten Giganten geworden, brüchige Giganten. Wenn sie sich mit dem Regionaldenken nicht arrangieren, werden ihre tönernen Füße einbrechen. Die Macht der vielen kleinen Leute wurde durch Handy und Internet zu einem politischen Faktor, der Systeme stürzen kann. Gewiss ist der Neoliberalismus< http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/20176/neoliberalismus > mit dem Grundgedanken des schrankenlosen Marktes immer noch mächtig und zäh. Er beruht aber auf der Ausbeutung breiter Bevölkerungsschichten und verschließt die Augen vor der Trostlosigkeit und dem Leid dieser vielen Menschen.

In der Ökonomie sind die stofflichen und energetischen Ressourcen begrenzt. Ziel muss also sein, durch neue Ideen die vorhandenen Ressourcen so neu zu kombinieren, dass die wirtschaftlichen Bedürfnisse ohne zusätzliche Ressourcen erfüllt werden. In dem Trend zur wissenschaftsbasierten Ökonomie und Entmaterialisierung< http://www.entwicklungspotenziale.de/?p=220 > zeichnet sich eine solche Entwicklung ab.

Einzelkundenorientierte Systemlösungen, bei denen das Anwendungswissen überwiegt, treten in den Vordergrund. Dies bedeutet, dass dem Kunden eine Kombination aus industriell gefertigtem Produkt und passender Dienstleistung maßgeschneidert angeboten wird. Der Weg geht vom Verbrauch zum Gebrauch< http://blog.postwachstum.de/politische-masnahmen-zur-forderung-von-suffizienz-20130102/ >. Das Interesse der Anbieter wandelt sich vom kurzfristigen Durchsatz zur möglichst langen Nutzung. Material- und Energieaufwand werden dadurch minimiert. Entscheidend für den Erfolg ist die Überzeugungskraft, mit der viele Menschen für diese Vision eintreten.

Mit freundlichen Grüßen

Josef Göppel