Sehr geehrter Herr Juratovic,

ich bedauere, dass Sie meine Anfrage vom 31.03. offenbar nicht richtig gelesen haben, denn 72.000 Alkoholtote jährlich zeigen, dass beim Neurotoxin Alkohol ganz sicher nicht nur von einem erheblichen Suchtpotential auszugehen ist. Zudem scheinen Sie ignorieren zu wollen, dass zahlreiche Studien starke akute und langfristige Beeinträchtigungen durch Alkoholkonsum nachgewiesen haben. Wie ich bereits aufzeigte, ist Alkohol eine der gefährlichsten Drogen überhaupt ( http://tinyurl.com/DroRan2 , http://tinyurl.com/2jmp5r , http://tinyurl.com/35rhl35 ), und der Umgang damit ist sowohl für den Einzelnen als auch die gesamte Gesellschaft weitaus schädlicher als der Gebrauch von Cannabis ( http://tinyurl.com/bpqegtw , http://tinyurl.com/35rhl35 , http://tinyurl.com/Krumdiek ).

Warum verharmlosen Sie und Ihre Parteigenossen die tödliche Droge Alkohol so vehement?

In der jüngeren Vergangenheit belegten verschiedene Forschungsarbeiten, dass Verbote und Strafandrohungen keinen Einfluss auf die Verbreitung des Cannabiskonsums ausüben ( http://tinyurl.com/3pwvqck , http://tinyurl.com/4xraorp , http://tinyurl.com/WHO-WMHS , http://tinyurl.com/BF-GCCR ). Zudem gestand das BKA schon im Jahr 2004 ein, dass polizeiliche Maßnahmen keinen signifikanten Einfluss auf die Verfügbarkeit ausüben ( http://tinyurl.com/7yww9pw ).

Macht das strafbewehrte Verbot des Umgangs mit Cannabis vor diesem Hintergrund überhaupt Sinn?

Wenn ja, welchen nachweisbaren Nutzen hat es, dass jedes Jahr mehr als 100.000 Strafverfahren wegen des Umgangs mit Cannabis eingeleitet werden ( http://tinyurl.com/3tvbd2s ), und man mehrere Milliarden jährlich für Repressionsmaßnahmen aufwendet ( http://tinyurl.com/23kl4eg ) ?

Warum ist es I.E., angesichts des gesellschaftlich und politisch akzeptierten Schadens durch Alkoholkonsum, mit bedeutenden Grundwerten wie Freiheit und Gerechtigkeit vereinbar, dass man strafrechtlich gegen Cannabisnutzer vorgeht?

Freundliche Grüße
Guido Friedewald