Frage an Judith Hasselmann bezüglich Bildung und Erziehung

Judith Hasselmann
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von klaus b. •

Frage an Judith Hasselmann von klaus b. bezüglich Bildung und Erziehung

sehr geehrte frau hasselmann,

in der wdr-tv-diskussion mit allen 5 spitzenkandidaten/innen erläuterte frau löhrman das GRÜNEN-modell einer veränderten schulstruktur in nrw. die GRÜNEN wollen es den kommunen überlassen, ob es zu einmer zusammenlegung der sekundarsteufe I - schulen kommt.

würde es dann zu einer veränderung der bisher größtenteils bei der bezirksregierung angesiedelten schulaufsicht kommen? hätten dann die entsprechenden kommunen ein größeres mitspracherecht ?

das zentralabitur an gymnasien an nrw-gymnasien wird seit kurzem praktiziert.
werden die GRÜNEN bei einer regierungsbeteiligung dies regelung beibehalten?

besten dank im voraus für eine antwort.
klaus bringmann

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Lieber Herr Bringmann,
vielen Dank für Ihre Frage.

1. Wir Grünen wollen Schluss machen mit der Gängelung durch die Schulbürokratie. Wir vertrauen auf die engagierten Expertinnen und Experten in den Schulen und wollen sie in ihrer pädagogischen Kompetenz ermutigen und stärken. Für eine gelingende Schulentwicklung müssen Schulleitung, pädagogisches und nichtpädagogisches Personal, Schülerinnen und Schüler sowie die Eltern partnerschaftlich kooperieren. Wir wollen deshalb auch die Schulaufsicht neu ordnen und in der Funktion von Beratung und Unterstützung näher an die Schulen und regionalen Bildungsnetze heranbringen. Das "Hochzonen" (Verlagerung auf die Ebene der Bezirksregierung) von Schulaufsicht z. B. der Hauptschulen unter Schwarz-gelb hat sich nicht bewährt. Der heißt jedoch nicht, dass die Kommunen die Schulaufsicht übernehmen.

2. Wenn die Schulen pädagogisch eingeständig arbeiten sollen, dann brauchen Sie einen verbindlichen Referenzrahmen, dafür was die Schule leisten soll. Deshalb befürworten wir (teil)zentrale Prüfungen. So, wie das Zentralabitur gestaltet ist, ist es zu einer Engführung der Lerninhalte gekommen. In den Schulen herrscht das „Lernen für den Test“ vor. Um diesen negativen Trends entgegenzuwirken, wollen wir weniger zentrale Aufgaben in den Abiturprüfungen. Die Bildungsziele, die die Schule vermitteln soll, können zudem an verschiedenen Inhalten erworben werden. Deshalb müssen die Fachlehrkräfte und die Schülerinnen und Schüler aus einem größeren Pool kompetenzorientierter, gleichwertiger Aufgaben auswählen können.

Mit freundlichen Grüßen
Judith Hasselmann