Sehr geehrter Herr K.,

Geschmäcker sind, wie man so gerne sagt, verschieden.

Als ich noch Fleisch gegessen habe, hat es mir freilich geschmeckt. 
Der Appetit ist mir an dem Punkt vergangen, als ich gesehen habe, wie mein „Produkt“ vorher aussah, es gelebt hat, was es gegessen hat, wie sein Impact auf die Umwelt war und wie es letztlich zu Tode kam. Daraufhin habe ich mit anderen Augen auf die Fleischtheke geschaut. 
Anstatt leckerer Mahlzeiten, lagen fortan zerhackte Körperteile von gequälten Lebewesen vor mir.

Ich habe viel herumprobiert und letztlich entdeckt, dass ich den typischen Geschmack des zubereiteten Fleisches durch Räucherung etc. übertragen kann auf vegetarische Erzeugnisse. Das war fantastisch, denn so hat es sich nicht mehr nach einem kulturell-kulinarischen Verlust angefühlt und mein Gewissen ist seither beruhigt.

In der V-Partei^3 setzen wir uns für alternative Proteine ein. Das heißt Fleisch soll es so für jeden noch geben, der nicht davon abrücken kann oder möchte, nur wäre es mit nicht mehr so vielen Tötungen verbunden. Es könnte eine große Zahl an Menschen versorgt werden, ohne dass unser Planet durch die enorme Zahl an „Nutztieren“ und ihren Ressourcenbedarf, sowie ihren Ausscheidungen etc. belastet wäre.

Ich hoffe ich konnte Ihnen einen ausführlichen Eindruck geben und danke für Ihre Frage,

Julia Vogt