Sehr geehrter Herr zu Guttenberg,
im Wartezimmer meiner Hausärztin fand ich heute ein DIN A4 Blatt mit der Mitteilung, dass an bestimmten Tagen die Praxis bis 19.00 Uhr geöffnet ist. Unterstrichen: Aber nur für Patienten der AOK mit Hausarztmodell. Mitglieder anderer Kassen haben demnach keinen Zutritt zu dieser Sprechstundenverlängerung.
Ab 1. Juli 2009 sollten aber auch die anderen Kassen ein solches Hausarztmodell anbieten. Nach Rückfrage bei meiner Kasse(Barmer) bekam ich folgende Auskunft: Mit der Hausärztevereinigung ist keine Einigung zu erreichen weil sie - wie bei der AOK - eine 40% Honorarerhöhung fordert und man die daraus folgende Beitragserhöhung den Mitgliedern nicht zumuten kann. Wie schafft das die AOK ohne Erhöhung? Im Vertrag mit der AOK steht eine Klausel nach der die AOK auf eine geringere Honorarerhöhung zurückgehen muss, wenn eine andere Kasse eine geringere Erhöhung des Arzthonorars aushandeln sollte. Damit wird es garantiert keine Einigung der anderen Kassen mit den Hausärzten geben. Außerdem fällt auf, dass Patienten anderer Kassen in den Praxen nicht willkommen sind. Ist das im Rahmen der >Gesundheitsreform gewollt, oder hat man wieder einmal - wie so oft in der Politk - nicht zu Ende gedacht? Was gedenkt man möglichst bald gegen diese Entwicklung im Verhältnis Patient/Hausarzt zu tun?
Freundliche Grüße Herbert Walther