Frage an Katherina Reiche bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

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Katherina Reiche
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Frage an Katherina Reiche von Johannes B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Abgeordnete,

an den Ergebnissen der Studie zu Krebserkrankungen im Umfeld kerntechnischer Anlagen gibt es so leider nicht viel zu deuteln.
Die Zahl der berücksichtigten Einzelfälle ist hinreichend groß, das Ergebnis deutlich: die Ursache der erhöhten Erkrankungsrate liegt in der Nähe von Kernkraftwerken.
Vielleicht sollten wir uns Gedanken machen, woran das liegen könnte, und nicht wieder die offensichtliche Realität auf dem Altar irgendwelcher Partikularintessen opfern.
M.E. handelt es sich hier ursächlich um Tunneleffekte, die ihren Ursprung im Kernreaktor haben, zumal die Wirkung ja nicht bei gleichstarker natürlicher Radioaktiovität auftritt. Die Tunnelung über weite Strecken, und fünf Kilometer ist für ein winziges, freies Neutron ein langer Weg, erfordert hochenergetische Kernvorgänge, wie sie nunmal nur bei der technischen Atomkernspaltung auftreten.
Nun ist ein Neutron ja elektrisch neutral und trägt nach der Tunnelung durch die Reaktorwand etc. außerdem keinen Bewegungsimpuls mehr, es schlüpft also sozusagen unter dem Radar der üblichen Strahlenmessung (mittels Stoßionisationsbeobachtung) hindurch.
Außerdem ist dieses Neutron außerhalb des Atomkernverbandes nicht stabil, weshalb Chadwick lange suchen mußte, ehe er es endlich fand. Nach etwa 10 bis 15 Minuten zerfällt dieses Neutron unter Aussendung eines Neutrinos (ebenfalls für das Geiger-Müller-Zählrohr unsichtbar) zu Proton und Elektron, es bildet also ein Wasserstoffatom.
Meine Frage an Sie als Diplomchemikerin, sehr geehrte Frau Reiche, wäre es erlaubt zu sagen, daß ein solches aus einem Neutron entstandenes Wasserstoffatom, welches ja als H-1 vorliegt, also ein starkes Dipolfeld trägt, sich in den Chemismus der Zellteilung ´´einmischen´´ und so das Erbgut schädigen - bzw. im Extremfall zu Krebs führen - kann?

Johannes Buhlmann, Berlin, 15/12/2007

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CDU

Sehr geehrter Herr Buhlmann,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 15. Dezember 2007.

Entgegen Ihrer Auffassung kommt die Studie nicht zu dem Ergebnis, dass sich ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Nähe von Kernkraftwerken und dem Auftreten von Krebserkrankungen ableiten lässt. Auch das deutsche Kinderkrebsregister kommt in seinen Informationen für die interessierte Öffentlichkeit zu der klaren Aussage: „Kann man aus den Ergebnissen der KIKK-Studie schließen, dass aus Kernkraftwerken Strahlungen entweichen und bei Kindern Krebs und speziell Leukämie verursacht? Kurz gesagt: Nein.“.

Mit freundlichen Grüßen

Katherina Reiche MdB