Frage an Katherina Reiche bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Katherina Reiche
CDU
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Frage an Katherina Reiche von Jürgen S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Reiche,

ich bin besorgt.

Wussten Sie, dass rund 6 Prozent der indischen Bevölkerung Christen sind und ihre Zahl wächst täglich um rund 22.000 Konvertiten. Doch wer als Christ auf dem Subkontinent lebt, hat es schwer. Nicht nur hinduistische Extremisten attackieren Christen und christliche Kirchen regelmäßig. Auch der indische Staat diskriminiert die Minderheit, etwa durch sogenannte "Anti-Konversionsgesetze", die eine Geld- oder Gefängnistrafe für die Bekehrung zum Christentum androhen.

Ist es möglich, dass im Rahmen der Wissenschaftskooperationen zwischen Indien und Deutschland die Politik sich für eine Verbesserung der Situation der Christen in Indien einsetzt?

Mit freundlichen Grüßen,

J. Saalfeld

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Saalfeld,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage vom 20.12.2007.

Die Sorge um die Sicherheit der Christen in Indien hat zu vielfältigen Debatten im Deutschen Bundestag geführt - zum einen bei einer Kleinen Anfrage der CDU/CSU-Fraktion im Juli 2001 zu den Gefahren des aufkommenden Hindu-Fundamentalismus in Indien, und zum anderen im Januar 2004 in einer Großen Anfrage der CDU/CSU-Fraktion zum Thema „Verfolgung von Christen in aller Welt“.

Am 24. Mai 2007 nahm der Bundestag mehrheitlich den von den CDU/CSU- und SPD-Bundestagsfraktionen eingebrachten Antrag zur "Solidarität mit verfolgten Christen und anderen verfolgten religiösen Minderheiten" an.

Dort heißt es: "Die Meldungen über Verfolgung und Diskriminierung von Christen und anderen religiösen Minderheiten nehmen ständig zu. ... Berichten zufolge werden in mindestens 50 von etwa 200 Staaten der Welt tagtäglich Kirchen und Gebetshäuser zerstört. Unter den religiös verfolgten weltweit macht allein die Gruppe der verfolgten Christen 80 Prozent aus. Religionsfreiheit ist ein in internationalen Menschenrechtskonventionen verankertes Menschenrecht."

Ich plädiere für einen ständigen Rechtstaatsdialog zwischen der Bundesregierung und der Regierung in Indien, um die Relegionsfreiheit in Indien zu gewährleisten.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Katherina Reiche