Frage an Katja Kipping bezüglich Soziale Sicherung

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Katja Kipping
DIE LINKE
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Frage von Len F. •

Frage an Katja Kipping von Len F. bezüglich Soziale Sicherung

Hallo Frau Kipping,

ich selbst teile die Ansichten der Partei und finde, dass sie eine Partei mit Lösungen sind. Das Problem ist nur, dass viele Menschen über die Linke denken, man kann sie nicht wählen, weil dort ehemalige Stasi Mitarbeiter und Kommunisten in der Partei vertreten sind. Kurzgesagt viele Menschen denken (leider), dass "Die Linke" die Bösen sind. Abgesehen davon, dass das kompletter Quatsch ist. Ich weiß nicht, ob Stasi Mitarbeiter in der Partei sind, ich glaube, die sind wohl eher jetzt in Rente, meiner Meinung nach zählen Inhalte. Leider denkt nicht jeder so. Wie glauben Sie, kann man diese Menschen überzeugen "Die Linke" zu wählen? Inhalte bringen dort ja leider nicht viel.

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Antwort von
DIE LINKE

Hallo L. F.,

herzlichen Dank für Ihre Anmerkung und Ihre Frage. Ich kenne solche Aussagen natürlich, aber sie sind natürlich in Teilen abwegig, und wenn Sie von Seiten der CDU oder FDP kommen, auch oft ein bisschen verlogen.

Die PDS als eine der Parteien, aus der DIE LINKE hervorgegangen ist, war die einzige Partei, die sich selbstkritisch mit ihrer Geschichte auseinandergesetzt hat und daraus auch politische Konsequenzen gezogen hat.

CDU und FDP haben sich einfach mit ihrem DDR-Pendant vereinigt und einen Mantel des Schweigens über diesen Teil der Geschichte gelegt. Noch heute tritt die CDU mit einer Spitzenkandidaten in Thüringen zur Europawahl an, die bereits für die DDR-CDU in der Volkskammer saß und recht freihändig und selektiv mit der Erzählung der eigenen Lebensgeschichte umgeht.
Solche Verrenkungen gibt es bei uns nicht und konnte es aus guten Gründen auch nicht geben. Gerade wegen ihrer Geschichte hat die PDS früher und DIE LINKE heute Grund- und Freiheitsrechte gegen Demokratieeinschränkungen verteidigt wie keine andere Partei. Die Menschen in unserer Partei, die zu Zeiten der DDR Funktionen in Staat oder der Partei inne hatten, haben sich immer offen und ausdrücklich dazu verhalten.

Jetzt, dreißig Jahre nach 1989 und nach der Vereinigung mit der WASG, dient der Verweis auf die DDR mehr denn je dazu, politische Forderungen abzuwehren, wenn Argumente fehlen.

Ich bin da tatsächlich zuversichtlich. Diese Masche zieht immer weniger. Für LINKE ist Bayern ja ein nicht immer einfaches Pflaster. Aber wenn selbst im Wahlkreis Bamberg uns bei der letzten Bundestagswahl fast 10.000 Menschen ihre Stimme gegeben haben, dann ist das für mich ein Zeichen, dass viele Menschen eben doch auf Inhalte achten und Fragen stellen. Sorgen wir dafür, dass es mehr werden.

Herzliche Grüße
Katja Kipping