Frage an Katrin Schubring-Salazar Diaz bezüglich Verkehr

Katrin Schubring-Salazar Diaz
DIE LINKE
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Frage von Alberto P. •

Frage an Katrin Schubring-Salazar Diaz von Alberto P. bezüglich Verkehr

Wie stellen sie sich die Finanzierung von kostenlosen ÖPNV vor? Zu den bisherigen Kosten würden enorme "Aufstockungskosten" in Form von kürzerem Takt von Bahnen (Randzonen), zusätzlicher Einsatz von Bussen, Bau einer Stadtbahn etc. unabdinglich sein, da einfach der Bedarf steigt. Bei einer solchen Überlegung muss die Fahrradfreundlichkeit der Stadt an vielen Stellen auch hinterfragt werden.

Zur Finanzierung: Was halten sie von einer Vignette für alle in Hamburg verkehrende PKW´s, die natürlich auch in zeitlich frei wählbaren Einheiten zu erwerben sind (für "Saisonfahrer", Touristen etc.). Dies würde einem Ziel (wenn es denn ein solches gibt) einer Autofreien Innenstadt näher kommen.
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Lg
albi

Antwort von
DIE LINKE

Vielen Dank für Ihre Frage, Herr Pamo.

Ich bin für eine deutliche Verbesserung des ÖPNV:

Dazu gehört die Senkung der Fahrpreise und die Einführung eines echten Sozialtickets. Insbesondere müssen die Taktzeiten aller öffentlichen Verkehrsmittel deutlich verkürzt werden, auch spät abends, da immer mehr Menschen bis in die Nacht arbeiten. Ich persönlich bin auch für den Einsatz von Kleinbussen, die enge Straßen befahren können. Insbesondere älteren und gehbehinderten Menschen, die die nächste Haltestelle kaum mehr erreichen können, muss die Möglichkeit geboten werden, mehrmals am Tag eine Anbindung zu bekommen. Nicht jeder kann sich Taxifahrten zum Arzt oder zum nächsten Supermarkt leisten.
Ältere, Gehbehinderte, aber auch Frauen und Männer mit Kinderwagen oder voll bepackten Einkaufstüten können heute viele U- und S-Bahnstationen gar nicht nutzen, weil es keine Fahrstühle, keine Rolltreppen, diese nur in eine Richtung gibt oder sie gerade mal wieder außer Betrieb sind. Der Ausbau ist zwar geplant, geht aber so langsam voran, dass man gar nichts davon merkt.

Zur Finanzierung sollte man zunächst mal die Gewinne des HVV heranziehen. Mit den Gewinnen müssen nicht anderswo Verkehr unternehmen gekauft werden oder der Konzerngewinn der Deutschen Bahn vergrößert werden. Für eine City (Innenstadt)-Maut kann ich mich grundsätzlich erwärmen. In einigen europäischen Großstädten klappt es ja schon. Voraussetzung dafür ist aber, siehe oben, dass der ÖPVN zunächst einmal auf einen Stand gebracht wird, der das Auto tatsächlich für den City-Besuch weites gehend überflüssig macht. Ansonsten wären die angrenzenden Stadtteile zugeparkt, was nicht Sinn der Sache sein kann.

Nun noch etwas Grundsätzliches:
Ich stehe kandidatenwatch kritisch gegenüber, weil

* es viele Gefälligkeitsfragen gibt

* die Fragen teilweise von Ghostwritern beantwortet werden und nicht vom Befragten selbst

* das Einstellen eines Fotos bis Ende Januar 149 Euro, danach 179 Euro kostet, was für einige sehr viel Geld bedeutet, teilweise sogar unerschwinglich ist.

Ich möchte Sie daher ermutigen, die Kandidaten bzw. Abgeordneten Ihres Interesses möglichst selbst zu erleben. Stimme, Mimik, Gestik, Antwort auf Nachfragen etc. können oftmals sehr viel mehr aussagen als Geschriebenes.

Viele Grüße
Katrin Schubring-Salazar Diaz