Wie stehen Sie zur Verkehrswende?

Klaus-Dieter Barbknecht mit Brille, Anzug, weißes Hemd, keine Krawatte
Klaus-Dieter Barbknecht
CDU
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Frage von Thomas H. •

Wie stehen Sie zur Verkehrswende?

Haben Sie Pläne zur Verbesserung der Infrastruktur für den Fahrradverkehr?

Klaus-Dieter Barbknecht mit Brille, Anzug, weißes Hemd, keine Krawatte
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr H.,
bitte entschuldigen Sie die späte Antwort. Ich hatte die E-Mail von der Plattform übersehen. Die so genannte Verkehrswende ist bisher ein Schlagwort, das nicht richtig untersetzt ist. Sie ist nicht zu bewerkstelligen, in dem man kurzfristig Elektromobilität fördert oder die Menschen auffordert, mehr den ÖPNV zu nutzen. Es muss deutlich mehr im System gedacht werden und eine Gesamtplanung vorgelegt werden, die u.a. den ÖPNV, andere Konzepte des Individualverkehrs, Energiebereitstellung, andere technische Lösungen, die Tatsache von ca. 40 Mio. Fahrzeugen in D sowie die Kostenbelastung für die Bürger berücksichtigt.  
Der ÖPNV ist insbesondere im ländlichen Raum besser zu organisieren und attraktiver zu gestalten, wenn er zur so genannten Verkehrswende beitragen soll. Es geht aber nicht nur um die Verkehrswende, sondern auch um die Attraktivität des ländlichen Raums als Wohn- und Arbeitsort. Deshalb braucht der ÖPNV eine Struktur, in der die Fahrtzeiten zwischen den Orten verkürzt, Anschlüsse besser abgestimmt werden und die Fahrt nicht wesentlich teurer ist, als die Fahrt mit dem eigenen Pkw. Vor allem muss es auch möglich sein, Freizeit- und Kulturangebote in den Mittelzentren wie Freiberg wahrnehmen zu können, also auch am späten Abend noch eine Rückfahrt z.B. von Freiberg nach Frauenstein oder Dippoldiswalde bestehen. Das heißt, es müssen seitens des Verkehrsministeriums unverzüglich Gespräche mit den Kommunen und den Verkehrsträgern zur Verbesserung der Lage aufgenommen werden. Das ist nicht zwingend eine Frage von "mehr Bussen und Bahnen", sondern vor allem auch eine Organisationsfrage und der Sicherstellung von hinreichend verfügbaren Busfahrern.

Des Weiteren muss das gesamte Thema insbesondere im ländlichen Raum deutlich mehr in Zusammenhängen gedacht und konzipiert werden. Ich verneine mithin nicht die Notwendigkeit von Maßnahmen zur CO2 Reduzierung, sondern spreche mich für pragmatische und den Bürger einbeziehende Lösungen aus. Wenn die Menschen nicht selbst davon überzeugt sind und es für sie nicht bezahlbar ist, wird eine Verkehrswende nicht gelingen. 

Mit freundlichen Grüßen,

KDB