Frage an Klaus Schüle von Henry D. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Klaus Schüle,
der Fragekatalog, den speziell muslimische Einbürgerungswillige heftig kritisieren, hat für einige Aufregung gesorgt.
Wie stehen sie zu den teils doch recht drastisch formulierten Fragen?
Halten sie den Fragenkatalog für eine sinnvolle Anschaffung?
Gruß Henry Dunant
Sehr geehrter Herr Dunant,
vielen Dank für Ihre Frage zum Einbürgerungsleitfaden. Ich halte den Gesprächsleitfaden zur Einbürgerung für ein gutes Mittel, um Integration zu fördern und den Zusammenhalt in unserer wertbewussten und offenen Gesellschaft zu stärken.
Wichtig ist, dass der Gesprächsleitfaden nicht bei einer speziellen ethnischen Gruppe zur Anwendung kommen soll, sondern immer dann, wenn Zweifel an der Bejahung der Werteordnung unserer Verfassung bestehen. Er ist keine „Gesinnungsschnüffelei“.
Vielmehr zielen die Fragen darauf ab, das Bekenntnis der Einbürgerungswilligen zu unseren Werten und den damit verbundenen Rechten und Pflichten zu erkennen. Denn das Ziel des gesamten Einbürgerungsprozesses muss letztlich die Integration der Menschen in unsere Gesellschaft sein. Um diesen Prozess zu unterstützen, wendet das Land Baden-Württemberg jedes Jahr über 40 Mio. Euro für Sprachenunterricht auf.
Mit dem Gesprächsleitfaden befindet sich Baden-Württemberg übrigens international in guter Gesellschaft, bei Einbürgerungen sind solche Wertbekenntnisse in sehr vielen Ländern üblich. Unsere Gesellschaft braucht ein festes Fundament, der Einbürgerungsleitfaden hilft, dieses zu stärken.
Vielen Dank für Ihr Interesse,
Ihr Klaus Schüle