Frage an Kurt Segner von Lars E. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Segner,
ich möchte gerne wissen, was sie konkret tun, um Menschen mit geistiger Behinderung an Bildungsprozessen teilhaben zu lassen.
Ich bin Mitglied der Gesellschaft Erwachenenbildung und Behinderung, e.V., Deutschland. In Tagungen die die Gesellschaft durchführte wurde in Gesprächen immer wieder deutlich, von den Menschen mit Behinderung selbst, dass ihnen Bildungsangebote gar nicht oder nur unzureichend zur Verfügung stehen. Bildung ist für alle da. Menschen mit geistiger Behinderung haben zu Bildungsangeboten z.B. an Volkshochschulen nur eingeschränkte Möglichkeiten der Teilnahme und bezeichnen ihr eigene Situation als unzureichend.
Vielen dank für Ihre Antwort!
L.Elster
Sehr geehrter Herr Elster,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage. In Ihrer Anfrage schildern Sie, dass es für Menschen mit Behinderungen unzureichend Bildungsangebote in der Erwachsenenbildung gibt und bitten um eine Stellungnahme.
Die Behindertenpolitik der CDU ist darauf ausgerichtet, Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben und die Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Um diese Ziele zu erreichen, ist die schulische wie berufliche Bildung für Menschen mit Behinderungen ebenso unverzichtbar wie Angebote in der Erwachsenenbildung.
In Ihrer Anfrage erkundigen Sie sich danach, was ich konkret unternehme, um Menschen mit geistiger Behinderung besser an Bildungsprozessen teilhaben zu lassen. Da Bildung Ländersache ist, ist mein Einfluss als Bundestagsabgeordneter auf die Bildungspolitik begrenzt. Gleichwohl sind mir die Belange der Menschen mit Behinderungen ein wichtiges Anliegen. Vor einigen Monaten habe ich eine Gruppe von Menschen mit Behinderungen aus meinem Wahlkreis im Reichstag empfangen. Die Besuchergruppe der Lebenshilfe konnte sich bei einem behindertengerechten Rundgang durch das Reichstagsgebäude über die Arbeit des Deutschen Bundestages informieren.
In der Erwachsenenbildung für Menschen mit Behinderungen ist das umfangreiche Angebot der Lebenshilfe positiv hervorzuheben. Ich stimme Ihnen aber zu, dass die Angebote in der Erwachsenenbildung für Menschen mit Behinderungen insgesamt unzureichend sind. Dies gilt insbesondere für den ländlichen Raum. Neben speziellen Angeboten für Menschen mit Behinderungen ist es aus meiner Sicht wünschenswert, diese Menschen in bestehende Angebote der Erwachsenenbildung besser zu integrieren.
Ich bedauere für das von Ihnen geschilderte Problem keine konkrete Lösung anbieten zu können. Offensichtlich wurde der Bedarf an Erwachsenenbildung für Menschen mit Behinderungen zu lange unterschätzt. Meine Empfehlung ist, dass Menschen mit Behinderungen stärker gegenüber dem Land und den Kommunen sowie gegenüber den Volkshochschulen und anderen Bildungsträgern auf ihr berechtigtes Interesse nach mehr Angeboten in der Erwachsenenbildung aufmerksam machen.
Wenn Sie Fragen zum Weiterbildungsangebot vor Ort haben, können Sie sich an den Behindertenbeauftragten des Neckar-Odenwald-Kreises, Herrn Alexander Speth, wenden. Telefon: 06261/84-2284.
Mit freundlichen Grüßen
Kurt Segner