Frage an Manfred Kolbe bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Manfred Kolbe
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Frage von Michael B. •

Frage an Manfred Kolbe von Michael B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Kolbe,

im Zuge der geplanten Verschärfung des Waffenrechts beziehe ich mich auf das Verbot des Paintball-Sports in Deutschland und wende ich mich an Sie mit Unverständniss und Entrüstung.
Ich möchte Ihnen kurz vor Augen führen, was hinter dem Begriff Paintball steckt: Menschen - deutsche Bürger - Wähler.
Dies sind Sozialarbeiter, Selbständige, Angestellte, Schlosser, Zahntechniker, Verkäufer, Ingenieure, Netzwerktechniker - die ALLE mindestens 18 Jahre alt sind, da Paintball spielen erst ab 18 Jahren erlaubt ist.

Herr Kolbe:

In Deutschland gibt es ca. 300 Firmen, die sich ausschliesslich mit dem Sport Turnier-Paintball beschäftigen.
Hinzu kommen hunderte von Feldbetreibern, die hiervon ihren Lebensunterhalt bestreiten.
Nicht zu vergessen natürlich die ca. 20.000 Spieler die aktiv in Ligen und Vereinen spielen und tätig sind. Desweiteren kommen ca. 100.000 Gelegenheitsspieler hinzu die über das Jahr verteilt sich ihrem Hobby widmen.

Wollen Sie diesen oben genannten Bürgern ihre Geschäftsgrundlage nehmen?
Wollen Sie diesen oben genannten Bürgern ihr Hobby nehmen? Und somit massiv in deren Privatsphäre eingreifen?
Wollen Sie die oben genannten Bürger, mich eingeschlossen, kriminalisieren? Denn das geplante Verbot impliziert das Paintball-Spieler potentiell gefährlicher sind als andere.
Sind sie gewillt, auf das dem deutschen Staat durch die oben genannten Konsumenten zufliessende Geld zu verzichten? Kurzes Rechenbeispiel: ein Paintballspieler gibt im Jahr mind. 500 Euro für sein Hobby aus. 120.000 Spieler x 500 Euro = ca. 60.000.000 Euro Es handelt sich meist um Importware. Demnach würden dem deutschen Staat mit der Umsatzsteuer also ca. 10.000.000 Euro verloren gehen.

Wenn Sie dies alles wirklich wollen, so fordere ich Sie hiermit dringend auf, mir als Ihren Wähler eine wissenschaftlich fundierte Grundlage zu erbringen, die darlegt, das der Paintball-Sport die Gewaltaffinität steigert. Denn dies ist Ihr einziges Argument.

Hochachtungsvoll
Michael Bartsch

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Bartsch,

auf diesem Wege freut es mich Ihnen mitteilen zu können, dass die Bundesregierung vom beabsichtigen Verbot des Paintballspielens Abstand genommen hat.

Nähere Informationen können Sie diesem Link entnehmen:
http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2009/05/aenderung_waffenrecht.html?nn=109632

Außerdem habe ich mich am 18. Mai 2009 mit den Paintball-Players Neiden getroffen und mit Ihnen über das Thema diskutiert. Den entsprechenden Artikel finden Sie hier:
http://www.torgauerzeitung.com/Default.aspx?t=NewsDetailModus(41960)

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Manfred Kolbe MdB