Frage an Manfred Weber bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Manfred Weber
CSU
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Frage von Oliver J. •

Frage an Manfred Weber von Oliver J. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Weber,

mit großem Interesse habe ich in heise.de den Artikel "CSU-Politiker will Freiheit des Internets in der Verfassung verankern" gelesen. Das ist ein interessanter Ansatz, den Sie hier vertreten. Mich interessieren folgende Punkte und bitte Sie hierzu um ein kurzes Statement:

1. in wie weit sind Ihre Aussagen in der CSU mehrheitsfähig ?
2. wie stellen Sie sich die Einbindung aller Bürger (d.h. "Digital Natives" als auch "Digital denier") in diesem Themenkomplex vor ?

Gerne höre ich von Ihnen.

Grüße

Oliver Jung

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Jung,

für Ihre Anfrage danke ich Ihnen herzlich.

Es freut mich, dass meine Initiative bei Ihnen auf ein positives Echo stößt. Die CSU diskutiert bereits seit geraumer Zeit die Netzpolitik - länger als manche meinen - und insbesondere das Spannungsverhältnis zwischen Freiheit und Sicherheit, dessen Abwägung ja gerade bei diesem Thema so schwer fällt. Der CSU-Netzrat hat hierzu Debattenbeiträge geliefert. So hat er dieses Jahr in einem Positionspapier beispielsweise die These vertreten, dass es sinnvoller ist, den Menschen die Kompetenzen für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet zu vermitteln, als die Freiheit im Internet unnötig einzuschränken.

Die Aufgabe der CSU-Zukunftskommission, der ich vorstehe, ist, Grundsatzdiskussionen aufzugreifen. Ich glaube, dass wir der besonderen Rolle des Internets, ein freies Internet, das jene gesellschaftliche und wirtschaftliche Innovationskraft, wie wir sie in den letzten Jahren beobachten durften, hervorbringen kann, derzeit noch nicht ausreichend würdigen. Hierzu soll mein Vorschlag zur Aufnahme der Freiheit des Internets und damit verbundener Fragen in die Verfassung ein Diskussionsbeitrag sein. Ich stehe mit unserem Parteivorsitzenden, Ministerpräsident Horst Seehofer, im engen Austausch. Es ist für diese Diskussionen ausgesprochen aufgeschlossen.

Zu Ihrer zweiten Frage: Eine Einbindung aller Bürger gelingt dann, wenn wir den Internetnutzern die entsprechende Kompetenz vermitteln, im Internet Gefahren selbständig zu erkennen. Nur so kann die sog. "Digitale Spaltung" überwunden werden. Das Vermitteln von Internetkompetenz ist jedoch nicht nur für die ältere Generation relevant. Daher spricht sich der Netzrat auch für entsprechende Lerninhalte in der Schule aus. Zudem bietet ja auch gerade das Internet die Chance, viel mehr Bürgerinnen und Bürgern bei den Diskussionen zu beteiligen und die Partizipation bei politischen Prozessen zu erhöhen.

Mit freundlichem Gruß

Manfred Weber

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