Frage an Maria Eichhorn bezüglich Gesundheit

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CSU
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Frage von Oliver G. •

Frage an Maria Eichhorn von Oliver G. bezüglich Gesundheit

Wann beantworten Sie die mittlerweile zahlreichen Fragen zum Thema Cannabis? Eine Stellungnahme ist mir auch in Hinblick auf die kommenden Wahlen wichtig!

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Gehrsitz,

zur Beantwortung Ihrer Fragen verweise ich auf meine Stellungnahme vom 20.5.2009 bei abgeordnetenwatch:

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihre Einträge zum Thema Cannabis in meinem Gästebuch.

Cannabis ist keine Spaßdroge. Der Konsum hat in den vergangenen 10 bis 15 Jahren stark zugenommen. Mittlerweile sind in Deutschland etwa 600.000 vorwiegend junge Menschen Cannabiskonsumenten, 220.000 sind stark abhängig.

Vor diesem Hintergrund lehne ich die von Ihnen geforderte Legalisierung von Cannbis ab. Jegliche Bemühungen im Bereich der Prävention werden ad absurdum geführt, wenn der Besitz erlaubt wird.

Nicht nur der Dauerkonsum, sondern bereits der Konsum geringer Mengen von Cannabis ist gesundheitsschädigend und sollte daher vermieden werden. Dies belegen Studien namhafter Wissenschaftler aus dem In- und Ausland. Selbst eine geringe Dosis löste in einer Schweizer Studie bei Testpersonen schwerwiegende Angststörungen und in weiterer Folge Realitätsverlust, Entpersonalisierung, Schwindel und paranoide Angststörungen aus.

Bei langfristigem Konsum weisen Studien auf eine Reihe akuter Beeinträchtigungen hin. Diese sind vor allem bei chronischem Dauerkonsum mit großen gesundheitlichen Risiken, bis hin zur psychischen Abhängigkeit verbunden.

Besorgniserregend ist auch der mittlerweile wissenschaftlich erbrachte Nachweis, dass Cannabis Einstiegsdroge für den späteren Konsum härterer Drogen ist. Jugendliche, die Cannabis rauchen, haben ein sechsfach höheres Risiko, später härtere Drogen zu konsumieren, als Jugendliche, die kein Cannabis nehmen.

In der Medizin kann der kontrollierte Einsatz von Cannabinoiden bei bestimmten Erkrankungen, insbesondere dann, wenn Probleme mit herkömmlichen Schmerzmedikamenten auftreten, sinnvoll sein.

Diese Therapie gehört jedoch nach Meinung vieler Experten in die Hand des Arztes. Jede Form der Selbsttherapie auf der Grundlage von durch Eigenanbau gewonnenen Pflanzenteilen ist abzulehnen. Er gefährdet die Patientensicherheit und die Sicherheit der Kontrolle des Betäubungsmittelverkehrs.

Zum anderen sind bei Haschisch, Marihuana und anderen illegalen Hanfzubereitungen derzeit weder der Wirkstoffgehalt noch Art und Umfang schädlicher Beimengungen bekannt.

Wenn Cannabinoide verwendet werden, dann sollten sie nicht als Medikamente der ersten Wahl eingesetzt werden, da es häufig zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen kommt. Dies ist besonders bei mittel- und längerfristigem Einsatz zu berücksichtigen.

Es liegt im Interesse der Patienten, dass der wissenschaftliche Nachweis für Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit eines Medikamentes erbracht wird, bevor es zugelassen werden kann. Seit dem 1. Oktober 2008 liegt dem Bundesinstitut für Arzneimittel ein Antrag auf Zulassung eines Arzneimittels mit Dronabinol vor, der derzeit geprüft wird.

Eine generelle Straffreistellung des Cannabisbesitzes zu medizinischen Zwecken lehnt die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ab.

Mit freundlichen Grüßen

Maria Eichhorn