Frage an Markus Klimke von Christof M. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Klimke,
Dank des anhaltend starken Welthandels hat die deutsche Seeschifffahrt im Jahr 2007 alle Rekordmarken gebrochen: Erstmals verzeichnete die Handelsflotte nach Angaben des Verbands Deutscher Reeder (VDR) mehr als 3.000 Schiffe und ein Ladevolumen von ca. 60 Millionen Bruttoraumzahl (BRZ). Auch 2008 bleibt der Trend wohl positiv. Eine Sorge haben die Reeder allerdings: Es fehlen Kapitäne, Seebären, Ingenieure und anderes qualifiziertes Bordpersonal. Nicht nur das, auch andere Branchen bemängeln den fehlenden Ingenieursnachwuchs, z.B. die Luftfahrtbranche in Hamburg. Ist dieses auch Thema bei Ihnen und wenn ja, was wollen Sie gegebenenfalls hiergegen unternehmen? Inder rein?
Ich freue mich schon heute auf Ihre profunde Anwort und verbleibe
Lieber Christof Müller,
ich bedanke mich für Ihre Frage, Sie sprechen da ein bildungspolitisches Dilemma größter Problematik an, denn: Während Deutschland über Pisa oder Mailand rätselt, holt Neu-Delhi in der Bildung massiv auf. Indiens Premier, Dr. Manmohan Singh, kündigte bereits Anfang des Jahres einen Quantensprung in der Bildungspolitik auf Indiens größtem Wissenschaftlerkongress an. Von so etwas ist Deutschland nicht nur weit entfernt, sondern durch beispielsweise fehlende Master-Studiengänge und Studiengebühren natürlich in ein bildungspolitisches Abseits gerutscht, welches erklärterweise einer einzigen Maxime folgt: Der schlanke Staat! Die Forderung aus der Politik, wann sich die Schülerinnen und Schüler selbst unterrichten sollen, ist nur eine Frage der Zeit.
Der sog. schlanke Staat befindet sich aber nicht in einer Diät, hingegen muß man der Hamburger Bürgerschaft unterstellen, die Politik Hamburgs leide unter Bulimie. Bundespolitisch betrachtet kann ich Ihnen, lieber Herr Müller, versichern, daß Deutschland zukünftig auf die Hilfe anderer Nationen (z.B. Indien) angewiesen ist, um qualifiziertes Personal ins Land zu bekommen.
Es grüßt Sie
Ihr
Markus Klimke