Frage an Martin Schäfer bezüglich Frauen

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Martin Schäfer
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Frage von James B. •

Frage an Martin Schäfer von James B. bezüglich Frauen

Sehr geehrter Herr Schäfer,

was halten sie von der Frauenquote?

Mit freundlichen Grüßen
James Blake

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Blake,

Es ist ja leider immer noch so, dass Frauen auf dem heutigen Arbeitsmarkt nicht gleichberechtigt sind. Während Frauen zum einen im Schnitt immer noch 22 Prozent weniger Gehalt als Männer verdienen, stoßen sie zum anderen auch immer wieder an die sogenannte gläserne Decke. Das heißt, sie kommen ab einem gewissen Punkt ihrer Karriere nicht mehr weiter.

Unser Grundgesetz sagt in Artikel 3, dass Frauen und Männer gleichberechtigt sind. Deshalb ist es die Aufgabe des Staates auch dafür Sorge zu tragen, dass diese Gleichberechtigung auch in der Arbeitswelt umgesetzt wird. Zwar gibt es seit Jahren eine freiwillige Selbstverpflichtung der Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft, die mit der damaligen Bundesregierung geschlossen wurde, doch bis heute hat sich nicht wirklich viel in deutschen Chefetagen geändert. Um diese Ungerechtigkeit zu beenden, brauchen wir verpflichtende gesetzliche Maßnahmen. Neben der Einführung eines Entgeltgleichheitsgesetzes, das die Betriebe verpflichten soll, Lohndiskriminierung von Frauen aufzudecken und zu beenden, will die SPD eben eine 40-Prozent-Geschlechterquote („Frauenquote“) für Aufsichtsräte und Vorstände börsennotierter und mitbestimmter Unternehmen verbindlich machen. Ich bin davon überzeugt, dass eine ausgewogene Führungsstruktur dazu beitragen wird, dass sich die Unternehmenskultur auf allen Ebenen verbessert und Frauen mehr Chancen erhalten. Um dies zu unterstützen, wollen wir zudem verbindliche Regelungen in der Privatwirtschaft zur Förderung von Frauen in allen Betriebshierarchien einführen, in denen sie bisher unterrepräsentiert sind. Dass sogar die von Hamburg initiierte Bundesratsinitiative zur Einführung einer 20-Prozent-Quote letzte Woche abgelehnt wurde, zeigt dass noch viel Arbeit vor uns liegt.

Mit freundlichen Grüßen
Martin Schäfer