Frage an Martina Bunge von Reinhard Z. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Dr. Bunge,
ist Ihnen die in Deutschland von offizieller Seite bisher unveröffentlichte BSE-Risikoanalyse aus dem Jahr 2003 bekannt?
http://home.hetnet.nl/~2mad.cow/2004/may04/risikobayern.pdf
Lässt die Überschrift
"Risikoanalyse im Zusammenhang mit dem Auftreten von BSE einschließlich einer Untersuchung zum Vorkommen von vCJD in Bayern"
den Schluss zu, dass es bereits vCJK/vCJD-Fälle in Bayern gibt, die nur deshalb nicht öffentlich wurden, weil man ab einem gewissen Zeitpunkt auf weitergehende Untersuchungen verzichtet und deshalb von sCJK spricht?
Ähnlich wie bei BSE vor dem November 2000!
Mit freundlichen Grüssen
R. Zwanziger
Sehr geehrter Herr Zwanziger,
durch veränderte Büroorganisation, konnte ich leider erst jetzt Ihrer Frage nachgehen und Ihnen antworten.
Zu Ihrer Frage bezüglich der Variante Creutzfeld Jacob Krankheit:
Die BSE Risikoanalyse geht davon aus, dass es letztlich nicht auszuschließen ist, dass vCJK in Deutschland oder auch in Bayern auftritt, da es mit BSE in Verbindung gebracht wird und vor allem in Großbritannien in diesem Zusammenhang aufgetreten ist. Für Deutschland wird vom Robert Koch Institut und dem Paul Ehrlich Institut geschätzt, dass es bis zum Jahre 2040 zu etwa 400 bis 600 Infektionen mit vCJK durch Lebensmittel geben könnte. Das Robert Koch Institut gibt in seinem Epidemiologischen Bulletin vom 20. Oktober 2006 an, dass bislang in Deutschland kein Fall von vCJK gemeldet sei. Soweit die Datenlage.
Letztlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass es bereits Fälle von vCJK in Deutschland gibt, sie aber einer Erfassung entgehen. Ich halte es aber bei bekannten Creutzfeld Jacob Erkrankten für sehr unwahrscheinlich, dass eine mögliche Infektion mit vCJK nicht diagnostiziert wird. Der Titel der Risikoanalyse soll sicherlich nicht darauf hinweisen, dass es bereits Fälle von vCJK in Bayern gibt.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage damit beantworten.
Mit freundlichen Grüßen
Martina Bunge