Frage an Maximilian Brym bezüglich Wirtschaft

Maximilian Brym
DIE LINKE
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Frage von Martina W. •

Frage an Maximilian Brym von Martina W. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Brym,

mir gefallen Ihre sozialen Forderungen. Dazu aber eine konkrete Frage- Wie soll ein höheres Arbeitslosengeld, die Abschaffung der Rente mit 67 oder die Rücknahme der Rezeptgebühren- finanziert werden ?

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Warsa,
Sie fragen mich wie die sozialpolitischen Forderungen der „ Linken“ finanziert werden können. Alles was „Die Linke“ einklagt ist entgegen der Meinungsmache in der bürgerlichen Presse locker zu bezahlen. Die Bundesrepublik Deutschland befindet sich was die Steuerlast auf Vermögen und Kapitaleinkünfte betrifft, am unteren Ende innerhalb der EU. Würde nur die durchschnittliche europäische Besteuerung auf Zins und Kapitaleinkünfte erhoben werden, hätte der Staat 120 Milliarden Euro mehr pro Jahr. In Wahrheit erleben wir in den letzten Jahren eine drastische Umverteilung der Mittel von unten nach oben. Die Besitzenden und Vermögenden werden permanent finanziell entlastet und den einfachen Menschen wird das Geld aus der Tasche gezogen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat im November 2007 untersucht, wie Vermögen in Deutschland verteilt ist. Das Ergebnis unterstreicht dramatische Gegensätze zwischen Arm und Reich in der Gesellschaft. Zehn Prozent der Bevölkerung besitzen demnach zwei Drittel des Vermögens. Die arme Hälfte besitzt praktisch nichts.
Nach der Studie verfügen die Deutschen über ein Gesamtvermögen von 5,4 Billionen Euro.
Dazu zählen Ersparnisse, Wohneigentum, Rentenansprüche und Versicherungen, zudem Sammlungen von Kunstwerken oder Briefmarken. Im Durchschnitt wären dies 81.000 Euro für jeden Deutschen. Mehr als die Hälfte der Bürger über 17 Jahren besitzen aber so gut wie nichts, sondern nutzten das Einkommen für den Konsum und zur Schuldentilgung. Über Erspartes verfügen diese Menschen überhaupt nicht.
DGB-Vorstandsmitglied Claus Matecki erklärte im November 2007: "Während eine Minderheit vom goldenen Teller essen kann, leben große Teile der Bevölkerung von der Hand in den Mund". In der Tat, Geld und Vermögen gibt es in diesem Land mehr als genug. Es findet nur seit Jahren ein neoliberaler Generalangriff auf den Lebensstandard der kleinen Leute statt.

Viele Grüße

Max Brym