Frage an Michael Siethoff bezüglich Verkehr

Portrait von Michael Siethoff
Michael Siethoff
Tierschutzpartei
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Michael Siethoff zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Lisa F. •

Frage an Michael Siethoff von Lisa F. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Siethoff,

wie Sie sicherlich wissen, sind die Privatisierungspläne des vormaligen Bahnchefs Mehdorn zunächst gescheitert. Der neue Bahnchef Grube hat jetzt kürzlich in Interviews angedeutet, dass er diese Privatisierungspläne mitnichten fallengelassen hat. Mich würde Ihre Position zur Privatisierung der Bahn interessieren.

Eine zweite Frage habe ich noch, die allerdings nicht zum Thema Verkehr passt: In Ihrer Selbstdarstellung schreiben Sie, dass Ihnen das Thema Antifaschismus wichtig ist. Wie meinen Sie das?

Mit freundlichen Grüssen
Lisa Fischer

Portrait von Michael Siethoff
Antwort von
Tierschutzpartei

Sehr geehrte Frau Fischer,
Hallo,

kennen Sie den: Ein Eisverkäufer verkauft sein Eis für 5 Cent die Kugel! "Du kaufst die Kugel beim Großhändler doch schon für 20 Cent. Das ist doch voll das Verlustgeschäft für dich!" "Nein nein, die Masse machts!"

Die Bahn mit all ihren bebauten und unbebauten Grundstücken, mit ihrem Schienennetz, den darauf fahrenden Zügen usw. hat einen Wert von ca 183 Mrd. Euro. Das ganze soll an der Börse für ca 13 Mrd. Euro privatisiert werden. Ist das wirtschaftlich? Hier soll nur die "schnelle Mark" gemacht werden, auf das Geld reinkommt. Was dabei dann an Vermögen verlorengeht, scheint nicht zu interessieren. Dieses "Privat vor Staat"-Denken habe ich noch nie nachvollziehen können. Eigentlich hatte ich gehofft, dass - neben all den Nachteilen der momentanen Wirtschafts- und Finanzkrise - wenigstens etwas Gutes dabei rauskommt. Nämlich das eben dieses Denken und deren Verfechter, vorneweg FDP, ENDLICH von der Bildfläche verschwinden!

Mit der Bahn in öffentlicher Hand hätte man die Möglichkeit die Worte Nachhaltigkeit und Verantwortung im Bereich Verkehr mit konkreter Bedeutung zu füllen. Der Individualverkehr unter den aktuellen technischen Bedingungen wird mittelfristig drastisch eingeschränkt werden müssen. Auch wenn die Energiepreise aktuell sinken, die fossilen Energieträger - allen voran Öl - werden in absehbarer Zeit nicht mehr im heutigen Maßstab zur Verfügung stehen. Es ist deshalb eine Frage der sozialen Verantwortung, das Grundbedürfnis Mobilität weiterhin zu gewährleisten. Ein privater Investor wird hieran mit Sicherheit kein Interesse haben. Das hat jetzt nicht mal was mit Heuschreckenkapitalismus zu tun, sondern so läuft das prinzipiell. Das eine DB unter einem Herrn Mehdorn da in eine ganz andere Richtung gegangen ist, ist sicherlich richtig. Ein Herr Grube macht mir auch nicht den Eindruck, da die richtigen Prioritäten zu setzen. Letztlich sind es - zumindest bisher - aber auch immer die Vorgaben, die aus Berlin kommen, die den Kurs bestimmen.

Um Ihre Frage konkret zu beantworten: Ich lehne die Privatisierung der Bahn ab! Da hat auch eine 1,3 Millionen teure Medienkampagne, die mit wirklich miesen Methoden gearbeitet hat, nichts geändert. Ich unterstütze hier voll die Arbeit des Bündnisses "Bahn für Alle". Im Internet unter www.DeineBahn.de zu finden.

Zu Ihrer 2. Frage: Antifaschismus fängt zunächst einmal bei mir selber an! Ein hinterfragen der eigenen Gedanken und Taten. Geht dann über die sozialen Umfelder, in denen ich mich bewege, bishin zur klassischen Antifa-Bewegung. Toleranz, Offenheit und Selbstkritik gehören für mich in eine Gesellschaft, in der ich mich wohlfühle. Dabei ist dies natürlich kein Selbstzweck, dies verlange ich auch von allen, die Teil dieser Gesellschaft sind. Damit meine ich, dass nicht nur deutsche Faschisten ...äh...A-bzulehnen sind, sondern auch türkische, isländische oder wo auch immer sie herkommen.

Ihre Frage ist jetzt sehr allgemein gehalten, jetzt möchte ich auch keine ellenlange Abhandlung verfassen. Konkret bedeutet es für mich, dass ich bei Antifa-Demos mitmache oder mich z.B. beim örtlichen Bündnis "Iserlohn sagt Nein zu Rassismus und Gewalt" einbringe.

Einen Gedanken noch: Viele Menschen wenden sich angewidert vom derzeitigen Politikbetrieb ab. Bestes Beispiel England! Aber auch hierzulande steht das Berufsbild Politiker im Ranking sehr weit unten. Aber es gibt uns, die Tierschutzpartei und somit keinerlei Ausrede mehr, nicht wählen zu gehen oder aber Rechtsextreme zu wählen! Im Interesse der Demokratie sind wir eine Alternative!

Mit freundlichen Grüssen
Michael Siethoff