Frage an Monika Griefahn bezüglich Bildung und Erziehung

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Monika Griefahn
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Frage von Hans - Peter P. •

Frage an Monika Griefahn von Hans - Peter P. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Griefahn,

wir hören es aus aller Munde: Die Zukunft unseres Landes liegt im Export von Hochtechnologie. Das bedeutet für mich, dass diese Technologie hier in Deutschland nicht nur produziert sondern auch entwickelt wird. Ich fürchte mich vor dieser Zukunft, wenn ich die Schulpolitik oder besser noch die Schulrealität in dieser Zeit betrachte.

Ich frage mich: Wie soll eine international wettbewerbsfähige Elite (das Wort ist nicht beliebt, aber nicht alle können Wissenschaftler werden) ausgebildet werden, wenn an unseren allgemeinbildenden Schulen immer mehr gekürzt wird. Wer will mir z. B. erklären, dass das Abitur nach 12 Jahren besser ist als nach 13 Jahren? Wie sollen die Schüler in kürzerer Zeit den gleichen Stoff besser lernen, ohne dass die Lehrbedingungen verändert werden?

Sowohl Universitäten als auch Handwerkliche Ausbildungsbetriebe beschweren sich seit langem über die mangelhafte Vorbereitung durch die allgemeinbildenen Schulen. Die Lehrer – von der Grundschule bis zum Gymnasium – haben keine Handhabe, Leistung von den Kindern zu fordern. Und viel zu wenige Eltern unterstützen die Lehrer in ihrer eigentlichen Aufgabe, nämlich die Kinder auf das spätere Leben vorzubereiten.

So, nun meine Fragen an Sie als Kandidaten für den Bundestag:

• Welche Priorität hat für Sie die Ausbildung unserer Kinder?
• Halten Sie die Lehrerausbildung in der jetzigen Form für zeitgemäß?
• Wie stellen Sie sich das ideale Schulsystem (Ausbildungssystem) vor?

Ich feue mich sehr auf Ihre Antwort und verbleibe

Mit freundlichen Grüßen
Hans – Peter Prigge
Dipl.-Ing.

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SPD

Sehr geehrter Herr Prigge,

vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre Fragen zu unserem Schulsystem. Ich stimme mit Ihnen überein, dass wir in unser Bildungssystem mehr investieren müssen, um möglichst viele Schülerinnen und Schüler und Studierende möglichst gut zu qualifizieren. Denn die Grundvoraussetzung für gleiche Chancen in der Bildung ist die Gebührenfreiheit. Gute Bildung darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen! Deshalb kämpfe ich schon seit Langem für eine kostenfreie Bildung von der Krippe bis zum Studium.

Die Union hat dagegen in vielen Bundesländern Studiengebühren eingeführt. Das ist sozial ungerecht und bildungspolitisch ein schwerer Fehler. Denn es schreckt junge Menschen vom Studieren ab. Sie schreiben zu Recht, dass Exporttechnologien aus Deutschland ja hierzulande zunächst einmal entwickelt werden müssen. Und dazu brauchen wir eben nicht weniger, sondern mehr hoch qualifizierte Fachkräfte! Das heißt, wir brauchen mehr junge Leute, die sich für ein Studium entscheiden und es erfolgreich abschließen. Aus diesem Grund wird es mit der SPD keine Studiengebühren geben.

So, wie das Abitur nach 12 Jahren gerade in Niedersachsen umgesetzt wird, halte ich es für unverantwortlich: mit immer mehr Stunden, keiner echten Ganztagsschule und keinem kulturellen Unterricht. Denn das fördert nicht die Kreativität, die wir brauchen, um neue Ansätze zu entwickeln.

Die Ausbildung unserer Kinder und der kommenden Generationen halte ich für wesentlich für die Zukunft Deutschlands. Auch wenn Bildungsfragen dem Kompetenzbereich der Länder unterliegen, müssen wir die Bundespolitik so gestalten, dass die nachfolgenden Generationen einen gleichberechtigten und freien Zugang haben, sich zu qualifizieren. Denn dies ist nicht nur für die wirtschaftliche Zukunft, sondern auch für die Sicherheit und den Frieden in unserem Land entscheidend.

Die Lehrerausbildung muss meiner Meinung nach immer wieder überprüft und an die sich ändernden gesellschaftlichen Herausforderungen angepasst werden. Dabei sind die Länder gefordert, ihre Lehrerinnen und Lehrer so auszubilden, dass sie bei den Kindern und Jugendlichen deren individuelle Potentiale auch in gemischten Gruppen, zum Beispiel in der Gesamtschule, fördern können. Gut finde ich, dass das Lehramtsstudium in den letzten Jahren an den meisten Universitäten besser mit dem „echten“ Schulleben verbunden wird, indem z.B. mehr Praktika oder sogar Praxissemester absolviert werden müssen. Allerdings ist gerade die Fortbildung bei Lehrern in Niedersachsen noch nicht ausreichend z.B. auf Medienerziehung und Konfliktlösungen ausgerichtet.

Zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen der SPD-Bundestagsfraktion setze ich mich für ein sozial gerechtes, leistungsstarkes und durchlässiges Schulsystem ein. Wir wollen, dass Schülerinnen und Schüler länger gemeinsam lernen können und besser individuell gefördert werden. Die SPD wird sich weiterhin für den Ausbau von integrativen Schulformen stark machen. Wir wollen langfristig die Hauptschule abschaffen und das gegliederte Schulwesen überwinden.

Mit freundlichen Grüßen
Monika Griefahn