Frage an Monika Griefahn bezüglich Recht

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Monika Griefahn
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Frage von Maxim C. •

Frage an Monika Griefahn von Maxim C. bezüglich Recht

Sehr geehrte Frau Griefahn,

Ein weitverbreitetes Thema möchte ich hiermit ansprechen. Nämlich die sogennanten ^Killerspiele^. Ich spreche hier nicht nur für mich sondern auch für ganz viele andere Leute, die sich dafür einsetzen, dass diese Spiele in Deutschland NICHT verbieten werden dürfen. Es wurde schon mehrmals unter Frage gestellt, ob die Killerspiele gewalttätig machen und es wurde noch nirgendswo bewiesen, dass es so ist. Ja, ich und meine Freunde spielen diese Spiele und interessieren uns dafür aber ich laufe doch nicht irgendwann Amok. Wussten Sie schon, dass die USK die strängste Organisation in diesem Bereich ist? Sie haben die größten Anforderungen am Alter auf der GANZEN Welt gestellt! Ich wette, dass Sie noch nicht einmal solche Spiele gespielt haben aber gleich sie zuverbieten ohne zuwissen was Sie da tun? Ich finde es total bescheuert, dass so etwas passiert. Durch den Verbot wenn das überhaupt passiert, ändert sich fast garnichts. Natürlich verschwinden solche Spiele vom Markt, aber man kann sie trotzdem spielen in dem man sie downloadet. Ich kann dieses Thema noch grenzenlos fortsetzen und ich werde auch in der Zukunft immer was dagegen tun , dass die Spiele nicht verbieten werden dürfen.

Mit freundlichen Grüßen

Maxim Chelombitko

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SPD

Sehr geehrter Maxim Chelombitko,

vielen Dank für Ihre Frage. Sie treffen leider nur genau die Falsche mit Ihrem Protest. Ich habe sehr wohl selbst Computerspiele gespielt, verurteile ebenfalls die pauschalen Behauptungen, Computerspiele würden zu Gewalttaten führen und spreche mich auch gegen Verbote aus. Darüber hinaus setze ich mich für die bessere Anerkennung von Computerspielen insgesamt ein und habe einen Bundespreis für qualitativ hochwertige sowie kulturell und pädagogisch wertvolle Computerspiele initiiert, der bereits in diesem Jahr verliehen werden soll.

Der Bundestag hat sich zur Umsetzung dieses Preises ausgesprochen, weil in jedem Fall klar ist, dass eine Verbotsdiskussion viel zu kurz greift. Gewalthaltige Computerspiele allein verursachen oder verstärken keine Gewalt. Die möglichen negativen und gewaltsteigernden Wirkungen von gewalthaltigen Computerspielen sind vielmehr immer auch im Kontext mit anderen Risikofaktoren zu sehen. Im Vordergrund unserer Bemühungen zur Umsetzung eines wirksamen Kinder- und Jugendmedienschutzes muss daher die Förderung und Stärkung von Medienkompetenz in Kindergarten, Schule und Jugendarbeit.

Eine Debatte, die nur das Gefahrenpotential von Computerspielen im Auge hat, entspricht nicht der Vielfalt in diesem Bereich. Computerspiele in ihrer ganzen Breite sind inzwischen nicht nur beliebte Beschäftigung in allen Altersgruppen und Bevölkerungsschichten, sondern sind als interaktive Medien – z.B. wie beispielsweise auch das Fernsehen - auch ein Kulturgut. Sie sehen also, wir liegen mit unseren Positionen viel dichter beieinander als Sie anscheinend vermutet haben.

Monika Griefahn
Sprecherin für Kultur und Medien
der SPD-Bundestagsfraktion