Frage an Monika Griefahn von KLAUS-JÜRGEN S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Wie stärken Sie die Lehrerinnen und Lehrer unserer Hauptschulen "durchzuhalten"? Können Sie und Ihre KollegInnen und Kollegen unseren Hauptschulen eine neue innere Ordnung geben? Diese Schulen sind doch nicht dazu verdammt, der Schrottplatz unmotiverter Jungmenschen zu werden! Könnten Sie sich eine polytechnische Hauptschule mti viel Arbeit in Gärten und an frischer Luft als Pflichtfächer vorstellen?
Danke für Ihr bisheriges Wirken! Vielen Dank! Ich bete für Sie!
Ihr Pfarrer i.R Klaus-Jürgen Stock, seit 1993 in der SPD-Südbrandenburg, Bez. Senftenberg
Sehr geehrter Herr Stock,
vielen Dank für Ihre Frage zu meinen Vorstellungen zum deutschen Schulsystem.
Ich freue mich, dass Sie meine bisherige politische Arbeit wertschätzen. Denn ich versuche auch in Bereichen wie der von Ihnen angesprochenen Bildungspolitik Impulse zu setzen, auch wenn dies nicht zu den Zuständigkeiten der Bundespolitik gehört. Trotz der föderal klaren Hoheit der Länder in diesem Bereich bin ich der Meinung, dass auf allen Ebenen etwas getan werden kann.
Mit unserem Ganztagsschulprogramm haben wir in den vergangenen Jahren beispielsweise schon sehr vieles angestoßen. Ich habe immer wieder darauf hingewiesen, dass das deutsche Schulsystem insgesamt reformbedürftig ist und die Pisa-Ergebnisse konstruktiv aufgegriffen werden müssen. Zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen von der SPD-Bundestagsfraktion fordere ich daher einen gebührenfreien Zugang zu Bildung schon im Kindergartenalter, längeres gemeinsames Lernen und den weiteren Ausbau von Ganztagsschulen, um auch den sozial Schwachen eine ordentliche Bildung zu ermöglichen bzw. die Möglichkeit für Fachkräfte, auch ohne Abitur studieren zu können.
Auch die von Ihnen genannte Schulform „mit Arbeit in Gärten und an der frischen Luft“ finde ich einen guten Ansatz. Ich halte eine naturnahe Umgestaltung von Schulhöfen und Kindergärten für eine sinnvolle Möglichkeit, sich mit den Grundlagen unseres Lebens auseinanderzusetzen.
Nicht zuletzt weil ich selbst drei Kindern habe, gehört für mich die Auseinandersetzung mit dem deutschen Schulsystem nicht nur politisch zu meinem Alltag dazu. Doch auch, wenn meine Kinder in einigen Jahren mit der Schule fertig sind, werde ich mich selbstverständlich weiterhin für eine bessere Bildungspolitik einsetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Monika Griefahn