Sie stimmten nicht für die Impfpflicht. Was werden Sie tun, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern? Wie werden Sie vulnerable Mitmenschen schützen, alte, immungeschwächte?

Nicole Gohlke
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DIE LINKE
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Frage von Anneke S. •

Sie stimmten nicht für die Impfpflicht. Was werden Sie tun, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern? Wie werden Sie vulnerable Mitmenschen schützen, alte, immungeschwächte?

Nicole Gohlke
Antwort von
DIE LINKE

Die Perspektive von vulnerablen Gruppen ist für mich sehr zentral bei der Frage nach einer Impfpflicht und kommt nicht nur in den öffentlichen Debatten zur Impfpflicht immer zu kurz. Auch ist das Schicksal von vielen Erkrankten mit Long-Covid-Symptomen oder ME/CFS oder Risikogruppen leider nicht präsent genug, wenn wir über Maßnahmen zur Einschränkung der Pandemie sprechen. Auch mich schmerzt es zu sehen, dass viele Menschen nicht begreifen, dass ihre individuelle Entscheidung zum Impfen nicht nur ihr eigenes sondern das Leben vieler anderer Menschen mit beeinflusst. Ich selbst bin überzeugt, dass sich impfen zu lassen, der richtige Weg ist. Gleichzeitig bin ich der Meinung, dass die Bundesregierung nicht alles getan hat, die Menschen davon zu überzeugen.

 

Ich bin sehr dafür die Pflicht zum Tragen einer Maske, Personenbeschränkungen in geschlossenen Räumen oder andere häufig als Basisschutzmaßnahmen genannten Vorkehrungen auszuweiten bzw. nicht in dem Maße hätte abgebaut zu haben, wie es geschehen ist. Weiterhin bin ich der Meinung, dass bei weitem nicht alle Mittel ausgeschöpft worden sind, die eine Erhöhung der Impfquote zum Ziel hatten. Hier müssen deutlich stärkere Anreize und Informationsangebote geschaffen werden.

 

Mich ärgert sehr und ich halte es für völlig widersprüchlich, dass die Bundesregierung, sich zahlreicher Maßnahmen wie der Maskenpflicht oder Personenbeschränkungen ohne Not teilweise entledigt hat. Sie hat meiner Meinung nach nicht konsequent alle Möglichkeiten zur Erhöhung der Impfquote ausgenutzt - gerade in puncto niedrigschwellige oder aufsuchende Impfangebote.

 

Ebenfalls ist es für mich völlig unverständlich, dass nicht deutlich mehr Geld ins Gesundheitssystem fließt, um beispielsweise den Pflegeberuf nachhaltig attraktiver gestalten zu können.

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