Frage an Otto Fricke bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Otto Fricke
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Frage von Norman B. •

Frage an Otto Fricke von Norman B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Guten Tag Herr Fricke,
anbei einen Link zum Fund eines Massengrabes in Marienburg ehemals Westpreußen aus der Zeit der Ostvertreibung nach dem WK II:
http://www.ostdeutsches-forum.net/aktuelles/2009/Berlin-schweigt.htm
Was wird hier seitens der deutschen Politik/Politiker unternommen, um eine genaue Aufklärung herbei zu führen?
Für viele Hinterbliebene wäre sehr wertvoll zu erfahren, ob hier verschollene Angehörige die letzte Ruhe gefunden haben! Die Hinterbliebenen haben gar ein Recht darauf.
Viele Grüße
N. Baltrusch

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Baltrusch,

vielen Dank für Ihre Frage vom 9.1.2009. Verzeihen Sie mir bitte die etwas verspätete Antwort. Aber da meine politischen Schwerpunkte nicht im außenpolitischen liegen, habe ich Ihre Frage zum Anlass genommen, mich über eine schriftliche Anfrage bei der Bundesregierung besser zu dem von Ihnen angesprochenen Thema zu informieren.

Nach Informationen des Auswärtigen Amtes sind bisher einige der Gebeine, aus dem aufgedeckten Massengrab in Marienburg, zur weiteren forensischen Untersuchung nach Danzig überführt worden. Es bleibt bisher noch offen, in wieweit es sich bei den ca. 1800 gefundenen menschlichen Überresten, um ehemalige Bewohner der Stadt Marienburg handelt. Erste konkrete Anhaltspunkte, dass es sich um militärische sowie zivile Opfer aus der Zeit der schweren Kämpfe um Marienburg am Ende des zweiten Weltkrieges handelt, liegen aber, wie es auch aus der Presse in den letzten Monaten zu entnehmen war, vor. Die Ermittlungen der polnischen Staatsanwaltschaft dauern also noch an. Jedoch konnte die Exhumierung aufgrund der winterlichen Witterungsverhältnisse noch nicht abgeschlossen werden.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ( http://www.volksbund.de/ http://www.volksbund.de/ ), ist mit dieser Angelegenheit vertraut. Der Verbund (VDK) hat im Auftrag der Bundesregierung seit Jahrzehnten Erfahrungen mit der Kriegsgräberfürsorge. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes führt der VDK, in Absprache mit dem Deutschen Generalkonsulat, Gespräche mit den zuständigen polnischen Behörden vor Ort und wird vermutlich im März die Gebeine übernehmen. Diese sollen dann auf einer bestehenden deutschen Kriegsgräberstätte in Polen beigesetzt werden. So gerne ich Ihnen an dieser Stelle auch gegenteiliges berichten würde, sind nach Einschätzung des VDK die Chancen auf eine individuelle Identifizierung der Toten gering.

Es ist daher das wichtigste Anliegen aller, dass die Toten baldmöglichst nach Abschluss der laufenden Ermittlungen und umfangreicher Klärung der Hintergründe eine würdige Ruhestätte finden. Falls jedoch in einzelnen Fällen im Rahmen der Ermittlungen Überreste identifiziert werden können, wird der VDK die Hinterbliebenen, insofern auffindbar, informieren.

In der Hoffnung Ihnen weitergeholfen zu haben verbleibe ich mit freundlichen Grüßen.

Otto Fricke

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