Frage an Peggy Bellmann bezüglich Energie

Peggy Bellmann
FDP
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Frage von Markus S. •

Frage an Peggy Bellmann von Markus S. bezüglich Energie

Sehr geehrte Frau Bellmann,
Sie und Ihre Partei werben gegen Windkraftanlagen und gegen Ökosteuer.
Desweiteren wollen Sie Klein- und Mittelständige Unternehmen fördern. Ich betreibe ein KMU im Bereich regenerativer Energien und beabsichtige in Sachsen eine Niederlassung zu gründen, Arbeitsplätze zu schaffen, die Wirtschaft anzukurbeln und Gewerbesteuer zu zahlen.
Raten Sie mir angesichts ihrer Ziele zu diesem Schritt?
Ich danke für Ihre Mühe und verbleibe mit sonnigen Grüssen
m. stein

Antwort von
FDP

Lieber Herr Stein,

ich kann Sie nur ermutigen im Bereich der regenerativen Energien ihr Unternehmen auszubauen und sich auch in Sachsen zu engagieren. Bitte verstehen sie unser Engagement gegen den flächendeckenden Einsatz von Windkraftanlagen im ländlichen Raum nicht als Angriff auf neue Technologien im Bereich der regenerativen Energien. Wir Liberale sehen die regenerativen Energien durchaus als wichtigen Bestandteil des Energiemix der Zukunft. Darum wollen wir uns insbesondere für die Erforschung regenerativer Energien stark machen. Allerdings sind wir skeptisch, ob sich der flächendeckende Einsatz von Windkraftanlagen derzeit ökologisch und ökonomisch gesehen amortisiert. Mehrere Studien weisen darauf hin, dass die Energie, die für die Herstellung der Windkraftanlagen verbraucht wird, größer oder zumindest gleich der Energie ist, welche die Anlagen dann erzeugen. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Zahl der Vögel und Fledermäuse, die durch Windkraftanlagen den Tod finden, sowie die bisher ungeklärten Infraschallauswirkungen auf den Menschen. Und dass Windkraftanlagen sich derzeit ökonomisch gesehen noch nicht amortisieren, steht außer Frage. Um den Rahmen der Antwort nicht zu sprengen verweise ich als Beleg hierfür auf die Seite www.iavg.org/iavg175.htm.
Zur Ökosteuer kann ich nur sagen, dass deren Ansatz sehr fraglich ist. Durch die Ökosteuer sollen Löcher in der Rentenkasse gestopft werden. Folglich ist es im Sinne der Haushaltsexperten, dass möglichst viel Benzin verbraucht wird, um möglichst hohe Einahmen zu erzielen. Damit wiederum ist der Umwelt aber nicht geholfen. Zudem trifft die Ökosteuer hauptsächlich diejenigen, die beruflich viel unterwegs sind und nicht auf das Auto verzichten können. Es gibt keine Studien, die belegen, dass durch die Einführung der Ökosteuer signifikant weniger Benzin verbraucht worden wäre. Der Effekt für die Umwelt ist also gleich null, gerade Geringverdienende werden aber überproportional stark belastet.
Ihre Frage lässt offen, welche regenerativen Energien Gegenstand Ihres Unternehmens sind. In der Tat haben wir Vorbehalte gegen Windkraftanlagen in Sachsen. Wir sprechen uns aber zum Beispiel ausdrücklich für den Einsatz von Energie aus Biomasse und für durch Solarzellen gewonnene Energie aus. Ich möchte also mit dem Eingangssatz auch enden: Die ökonomisch und ökologisch sinnvolle Erzeugung und Nutzung von regenerativen Energien heißen wir in Sachsen herzlich willkommen.

Ich hoffe Ihnen mit meiner Antwort geholfen zu haben,

mit herzlichen Grüßen,

Ihre Peggy Bellmann