Genau hinsehen. Ich bin nicht für eine Impfpflicht.

Zum Impfen selbst stehe ich, halte es, trotz einiger Einwände, für sinnvoll und geboten. Impfen ist ein Akt gesellschaftlicher Solidarität. Ob ich mir ein gebrochenes Bein richten lasse oder nicht, ist meine private Angelegenheit. Beim Impfen ist es anders, denn es schützt mich UND meine Mitmenschen.

Wenn ich mein gebrochenes Bein nicht behandeln lasse, ist es klar, dass ich dafür die Folgen zu tragen habe. Beim Impfen ist es ähnlich. Eine Haltung, etwas so: "Ich will tun und lassen was ich will, aber ich will die Folgen nicht tragen." geht also nicht. 

Nebenbei, ganz prosaisch, derzeit füllen sich die Intensivstationen wieder, zu 95 % mit Ungeimpften. Es wird natürlich ohne Nachdenken davon ausgegangen, dass die Gesellschaft die Kosten trägt. Auf der einen Seite steht also die Verweigerung solidarischer Teilhabe (am Impfen), auf der anderen Seite, wenn es schief geht, wird die Solidarität eingefordert - und auch geleistet. Es ist nicht allzu schwer, hier einen Denkfehler zu sehen.