Frage an Rainer Wend von Peter B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Dr. Wendt,
mit Besorgnis nehme ich die zunehmende Auseinandersetzung im Tarifstreit der GdL und der Bahn AG zu Kenntnis.
Wie wollen Sie sicherstellen, dass das Auftreten der GdL dazu führt, dass sich weitere Berufsgruppen von ihren Gewerkschaften abspalten und eine eigene Tarifpoltik verfolgen?
Sehen Sie den Einheitsgewerkschaftsgedanken durch das Verhalten der GdL, aber auch das des Marburger Bundes und der Pilotenvereinigung Cockpit, gefährdet?
Die "Devise" ein Betrieb eine Gewerkschaft hat unseren Wirtschaftsstandort Deutschland bisher vor schweren wirtschaftlichen Schäden bewahrt. Sehen Sie jetzt den Standort Deutschland gefährdet?
Sehen Sie die Gefahr, dass durch berufsständische "Gewerkschaften" die Interessen von Arbeitnehmern - vor allem die der Schwächeren - nicht mehr ordentlich vertreten werden?
Mit freundlichen Grüßen
Peter Borchert
Sehr geehrter Herr Borchert,
zum Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der GDL habe ich auf diesem Portal bereits zwei Fragen beantwortet (Antworten vom 6.11.2007 und vom 24.10.2007). Wie Sie diesen Antworten entnehmen können, halte ich einen größeren Einfluss von Spartengewerkschaften für bedenklich. Da ich mich an dieser Stelle nicht noch einmal wiederholen möchte, bitte ich Sie, sich meine vorherigen Antworten zu diesem Thema durchzulesen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Rainer Wend
Weitere Fragen an Rainer Wend
(...) Leider erfordert eine solche gesetzliche Regelung aber einen Stichtag, also ein Datum, ab dem die (Neu-)regelung gültig ist. Auch wenn das dann im Einzelfall dazu führen kann, dass die Neuregelung als ungerecht empfunden wird. (...)
(...) der Vorwurf, die BaFin würde die von der Kaupthing Bank angekündigte Auszahlung blockieren, ist falsch. Das deutsche Moratorium hindert die Kaupthing Bank Island nicht daran, die Gelder direkt aus Island an die Einleger auszuzahlen. (...)
(...) Selbstverständlich wird hierbei auch umfangreich auf externen Sachverstand zurückgegriffen. Wenn diese Experten nach genauen Analysen und sorgfältigen Abwägungen zu dem Ergebnis kommen, dass die Auswirkungen einer Pleite der HRE für den Wirtschafts- und Finanzstandort Deutschland unkalkulierbar und weit teuerer wären als die bislang zur Verfügung gestellten Gelder, denke ich, dass man sich auf diese Beurteilung durchaus verlassen kann. (...)
(...) Ob es aber tatsächlich zu diesen von der Kaupthing-Bank angekündigten Rückzahlungen kommt, ist derzeit noch nicht endgültig absehbar. Kommt eine solche Lösung nicht zustande, gehe ich davon aus, dass mit dem Amtsantritt der neuen isländischen Regierung auch eine Lösung für das von Deutschland angebotene Darlehen gefunden wird und die Anleger von der isländischen Einlagensicherung entschädigt werden. (...)