Frage an Rainer Wend von Rafaela B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Seit ca. 10 Monaten arbeite ich in einem Bielefelder Callcenter - da ich keinen anderen Job trotz hoher beruflicher Qualifikation gefunden habe.
Die Mitarbeiter dort ( und ich auch) verdienen so wenig trotz hoher Stundenzahl - viele Kollegen müssen regelmäßig zusätzliche Mittel beantragen (früher hiess dieses: ergänzende Hilfe zum Lebensunterhalt).
Dem Betrieb scheint es - geht man vom Firmenfuhrpark und dem Aufwand der Einweihungsfeierlichkeiten von neuen Firmenräumen aus, hervorragend zu gehen. Meiner Meinung werden diese beschissenen Gehälter, von denen niemand wirklich Essen, Strom + Miete zahlen kann auch noch von unserem Staat subventioniert, d.h. - der Lebensunterhalt der Menschen wird auch noch aus Steuergeldern bezahlt - eigentlich sind dieses doch versteckte Subventionen an diese Betriebe - so kann man dann AL - Statistiken präsentieren in denen viele Arbeitnehmer sind, die nicht wirklich von ihrem Lohn leben können. Der Betrieb hat ein Prämiensystem, dieses wird im Verlauf jeden Monats noch einmal neu angepaßt, d.h. egal wieviel man verkauft in diesem "modernem Bergwerk" - man hat irgendwie immer dasselbe Einkommen. Ist ein Kollege krank oder hat man Urlaub, so wird gar keine Prämie gezahlt. Ich selber bin seit vier Wochen krank und habe deshalb im letzten Monat 150,- Euro weniger verdient. Sind nicht genügend Adressen vorhanden, die abtelefoniert werden werden Mitarbeiter in den Zwangsurlaub geschickt. Im übrigen war zur Einweihung OB David eingeladen. . . und der kam natürlich. Fazit meiner Mail ist: Eigentlich werden an diesen Betrieb doch massiv versteckte SUbventionen gezahlt - durch gezielte Steuerung von Prämien und Arbeitszeiten kann man nicht wirklich von dem Gehalt leben - und sind diese Methoden nicht einfach nur obermies und menschenverachtend. Warum interessiert es niemanden wie es in diesen Drecksläden aussieht - Abrechnungen kann ich Ihnen gerne zukommen lassen. WARUM HILFT DIESEN ARBEITSNEHMERN NIEMAND? VERDI ist inf. - keine Reaktion.
Sehr geehrte Frau Blunk,
als Bielefelder Bundestagsabgeordneter interessiert es mich sehr, wenn ein Call-Center in Bielefeld seinen Angestellten schlechte Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne anbietet. Ich würde mich deshalb gerne mit Ihnen darüber unterhalten und gemeinsam überlegen, welche Handlungsoptionen es gibt. Da ich keine E-Mail-Adresse von Ihnen habe, wäre es schön, wenn Sie sich mit meinem Büro in Verbindung setzen, um einen Termin zu vereinbaren. Sie erreichen mein Büro unter der E-Mail-Adresse rainer.wend@bundestag.de , oder telefonisch unter 030/227-73131.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Rainer Wend
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