Frage an Reiner Aulenbacher bezüglich Familie

Reiner Aulenbacher
MLPD
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Frage von Ingrid D. •

Frage an Reiner Aulenbacher von Ingrid D. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Aulenbacher,

was sagen Sie zu Bergarbeiterfrauen weltweit zur Weltfrauenkonferenz 2011 in Venezuela?

Antwort von
MLPD

Liebe Frau Dannenberg

In meiner langjährigen Tätigkeit als Bergmann unter Tage habe ich die Erfahrung gemacht, dass es oft die Frauen sind, auf denen eine große Last liegt. Neben den ganzen Sorgen, wie Kindererziehung, reicht das Geld oder wie lange hat mein Mann noch Arbeit, weil der Bergbau ja geschlossen werden soll, kommt auch noch die Sorge dazu, kommt mein Mann überhaupt nach der Arbeit wieder nach Hause. Erst vor 2 Wochen gab es wieder einen tödlichen Arbeitsunfall auf einer Grube, wo eine Bergarbeiterfrau ihren Mann verloren hat.

Die bürgerliche Frauenpolitik zielt unter anderem darauf ab, dass die Frauen in erster Linie der ruhende Pol in der Familie sind und am Besten dafür sorgen sollen, dass z.B. wir Bergleute unsere Sorgen und Nöte zu Hause in einem „schönen Heim“ überschlafen und am nächsten Morgen sorgenlos wieder unsere Arbeitskraft zur Verfügung stellen.

Ich bin der Meinung, die Frauen, auch die Bergarbeiterfrauen müssen sich aktiv in die Politik einmischen und zum Rückgrat der kämpferischen Frauenbewegung werden.

Auch meine Frau ist in der kämpferischen Frauenbewegung und im überparteilichen Frauenverband Courage aktiv.

Als Mitinitiator des 3. Internationalen Bergarbeiterseminars 2008 habe ich auch gesehen, wie die Zusammenarbeit von kämpferischer Frauenbewegung und internationaler Bergarbeiterbewegung konkret aussieht. Die Initiatorinnen für die Weltfrauenkonferenz haben bei ihrem Besuch in Venezuela Kontakt zu Bergarbeitern aufgenommen, die dann auch zum Seminar nach Deutschland kamen und das 3. Internationale Bergarbeiterseminar konnte auch den Gedanken der Weltfrauenkonferenz über die Bergleute aus vielen Ländern in diese tragen.

So haben die Bergarbeiterfrauen selber am Rande des Seminars eine eigene Resolution verfasst, aus der ich ihnen ein paar Auszüge mitteilen möchte:

„Wir, die Bergarbeiterfrauen und die Frauen und Mädchen, die die Bergarbeiterbewegung unterstützen, haben an den Tagen des internationalen Bergarbeiterseminars aktiv teilgenommen und sind tief bewegt über die Erfahrungen und Visionen der internationalen Bergarbeiterbewegung. In den Beiträgen wurde die große Rolle der Bergarbeiterfrauen, der Bergarbeiterinnen und der 190 Millionen Kinder in Fabriken und Bergwerken erlebt und erfahrbar gemacht. Wir erfuhren über ihr hartes Leben, ihre Kämpfe ums tägliche Brot, ihre Sorgen, ihr Kummer - und erlebten ihre Kampfkraft. …"

"Die Befreiung der Frau und der Kampf der internationalen Bergarbeiterbewegung für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung gehören zusammen. Wir brauchen eine starke internationale Bergarbeiterfrauenbewegung – und wir wollen die begonnene Zusammenarbeit und unser gegenseitiges Kennenlernen weiter führen. Wir wollen andererseits die Erfahrungen der Härte unseres Lebens und unseres Kampfes in die internationale Frauenbewegung einbringen, denn sie kann von uns die Unerbittlichkeit, die Konsequenz, die Verbundenheit mit den Schätzen dieser Erde für ein menschenwürdiges Leben lernen.. In diesem Sinn wollen wir prüfen und uns beteiligen … am Treffen der Initiatorinnen am 6. und 7.10.2008 und der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen im Jahr 2011 in Venezuela. "

"Wir machen uns auf zu großen Taten und stellen uns mitten in die erste Reihe der Kämpferinnen und Kämpfer!"

*Glück auf – die Frauen rund um den Bergbau“*

Für weitere Informationen möchte ich sie auf die Internetseite www.weltfrauenkonferenz.de verweisen. Dort finden sie umfangreiche Informationen zur Weltfrauenkonferenz 2011 in Venezuela.

Sie sehen als, die Arbeiterbewegung und die kämpferische Frauenbewegung
gehören zusammen und aus diesem Grund werde ich auch die
Weltfrauenkonferenz 2011 in Venezuela aktiv unterstützen.

Mit freundlichem Glückauf

Reiner Aulenbacher