Frage an Reiner Deutschmann von Hanno S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Deutschmann,
ich hätte eine Frage zum Thema Phagentherapie. Als ich mich in das Thema eingelesen hatte war ich über verschiedene Aspekte sehr verwundert.
Dies ist nur eine Vermutung, aber ich habe den Eindruck, dass viele Abgeordnete und Wissenschafter immer noch mit ideologischen Scheuklappen durch die Gegend laufen. Den angesichts der Gefahr multiresistenter Keime und der Antibiotika Problematik, frage ich mich wieso dieser Ansatz entweder gar nicht oder nur zögerlich verfolgt wird. Und wieso nicht auf Wissen aus Georgien zurückgegriffen wird, wo Therapien erfolgreich angewendet werden. Es tut mir leid aber ich kenne keine rationale Erklärung. Wenn ein Patient mit MRSA infiziert ist schwebt u.U. in Lebensgefahr, ob ihn eine Phagentherapie rettet, kann ich nicht beantworten, aber wieso informiert man ihn nicht wenigsten über diese Behandlungsmöglichkeit?
Auf die Gefahr dass ich mich irre, aber meines Wissens ist eine Phagentherapie in Deutschland verboten, wenn dies stimmt. Was sind die Gründe?
Mit freundlichen Grüßen
Schmidt
Sehr geehrter Herr Schmidt,
vielen Dank für Ihre Frage, in der Sie mich auf die Phagentherapie aufmerksam machen.
In westlichen Ländern wandte sich die Wissenschaft von der Phagentherapie, aufgrund des Einzuges von Antibiotika in den 40er Jahren, ab. In den osteuropäischen Ländern ist die Phagentherapie äußerst erfolgreich und musste auch erforscht werden, da Antibiotika oft unzureichend vorhanden war.
Mit dem Zerfall des Ostblocks kam auch wieder das Interesse nach der Phagentherapie. Jedoch gibt es bis zum heutigen Zeitpunkt aufgrund der geforderten westlichen Standards und der geringen klinischen Studien bezüglich des Themas keine behördliche zugelassene Behandlung, weder in der Europäischen Union, noch in der USA.
Als kulturpolitischer Sprecher der FDP Fraktion, kann ich Ihnen leider bei Ihrer sehr spezifischen Frage nicht weiterhelfen und würde Sie bitten, sich an Ihre Krankenkasse zu wenden. Eine weitere Möglichkeit wäre, wenn Sie eine Anfrage an das Bundesministerium für Gesundheit stellen.
Mit freundlichen Grüßen
Reiner Deutschmann MdB