Liebe Schülerinnen und Schüler aus Weingarten,

vielen Dank für die Fragestellung, die ein sensibles Thema aufgreift.

Grundsätzlich finde ich es richtig, dass Mitbürgerinnen und Mitbürger, die die Staatsbürgerschaft in D beantragen, erklären müssen, ob sie die Werteordnung unserer Gesellschaft akzeptieren. Sie müssen sich an unsere "Hausordnung" halten und dürfen die liberalen Werte der Menschenrechte nicht aus religiösen Gründen ablehnen, die in der europäischen Kultur als Ergebnis der Aufklärung über Jahrhunderte erkämpft wurden. Wir haben zum Glück eine säkulare Struktur erkämpft, die es zu verteidigen gilt. Wer diese Staatsordnung für sich nicht hinnehmen will, soll nach meinem Verständnis auch nicht eingebürgert werden.

Eine andere Frage ist, wie der Fragebogen ausgestaltet wurde. Der Fragebogen selbst kann immer nur eine Richtschnur sein und darf kein alleiniges Entscheidungskriterium. Fragen zur sexuellen Neigungen halte ich für überflüssig, da auch viele Mitbürger in D hierzu wahrscheinlich seltsame Antworten geben würden.

Für Rückfragen stehe ich zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Reinhard Klumpp