Frage an Renate Will bezüglich Arbeit und Beschäftigung

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Frage von Hans H. •

Frage an Renate Will von Hans H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Will,

Sie sind so sehr gegen den Sonderflughafen Oberpfaffenhofen. Wollen Sie den, nur aus firmeninternen Gründen (weniger Aufträge) zurückgegangenen Flugverkehr jetzt komplett verhindern? Die Zahlen, auf die sich die EDMO beruft, wurden vor mehreren Jahren bereits genehmigt.
Die Firmen, die auf diesen Flughafen angewiesen sind, werden abwandern, und damit auch über 1000 (TAUSEND) qualifizierte Arbeitsplätze und damit nicht zuletzt auch Kaufkraft wegfallen.

Der Flugverkehr ist bis 2005 kaum mehr aufgefallen. Die Anwohner haben sich derzeit nur an die Ruhe gewöhnt. Warum jammert keiner, wenn er an Bahnstrecken wohnt? Wohl doch nur, weil er sich an die Belastung gewöhnt hat! Das kann unser Körper/Geist zum Glück. Die Geschäftsflieger sind auch längst nicht mit den größeren Reiseflugzeugen zu vergleichen, wie sie in Erding verkehren.

Wer den (genehmigten) Flugverkehr mit großem Geheul am liebsten wegklagen will, dem ist es u.a. auch völlig egal, wie es der Region ergeht, wenn alle Folgen des Weggangs der Firmen, damit der Arbeitsplätze und Kaufkraft, der vielen Anwohner, die mitgehen werden ergehen wird.

Ähnlich verhält es sich doch auch mit den Tunnelgegnern, die am liebsten den Straßenverkehr vor der Nase weghaben wollen und dafür sogar riesige Schäden an der Natur (durch die Umgehungsstraße) in Kauf nehmen.

Wie stehen Sie zum möglichen Verlust der Arbeitsplätze und wie sehen Sie die Optopn Umgehung um Starnberg?

Mit freundlichem Gruß
Hans Herber

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FDP

Sehr geehrter Herr Herber,

es ist richtig, dass ich mich gegen die Ausweitung des Flugbetriebes auf dem Sonderflughafen Oberpfaffenhofen einsetze. Ich werde mich als Mitglied der Bürgerinitiative für den Fall meiner Wahl in den Landtag dafür einsetzen, dass das LEP in diesem Punkt Ausweitung des Flugbetriebes keine Zustimmung meiner Partei findet.
Ich glaube nicht, dass Firmen, die bisher im Bereich des Flughafens angesiedelt sind, abwandern und qualifizierte Arbeitsplätze verlorengehen. Ich bitte auch zu bedenken, wenn Sie das Argument der Lärmbelästigung der Anwohner vorbringen, dass diese Menschen schon seit Jahren, vielleicht Jahrzehnten, im Bereich des Sonderflughafens Oberpfaffenhofen wohnen und sich mit dem Lärm, soweit er momentan besteht, abgefunden haben. Es gibt aber kein Argument dafür, dass Sie sich nun plötzlich dem "dreifachen Lärm" aussetzen sollen.
Der Vergleich mit den größeren Reiseflugzeugen in Erding dürfte etwas hinken.
Es geht hier um erheblich mehr Lärm, der schlicht und einfach nicht hinnehmbar ist und auch nicht hingenommen werden muss bzw. nicht hingenommen werden sollte.
Ihr Hinweis, dass die Tunnelgegner in Starnberg "riesige Schäden an der Natur in Kauf nehmen" ist nicht richtig. Eine eventuelle Umgehung erfolgt teilweise auf schon vorhandenen Straßen.
FFH-Gebiet wird nur perifer berührt, noch dazu über eine Brücke. Im übrigen haben sich die Behörden bisher strikt geweigert, eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen, die auch sicherlich das Ergebnis bringen würde, dass hier auf keinen Fall von riesigen Umweltschäden durch die Umgehungsstraße die Rede sein kann.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass ich keinen Verlust von Arbeitsplätzen sehe. Zusätzliche Arbeitsplätze auf Kosten der Gesundheit und der Schönheit unserer Fünf-Seen-Landschaft kann ich nicht hinnehmen. Eventuelle Flächen, die durch eine Umgehungsstraße "verlorengehen", müssen durch Ausgleichsflächen umweltverträglich ersetzt werden.

Mit freundlichen Grüssen
Renate Will