Sehr geehrter Herr Dick,

Die Piratenpartei in Baden-Württemberg hatte im Zuge des Weltfriedenstages eine Mitgliederbefragung, welche zu folgender Veröffentlichung geführt hat:

http://www.piratenpartei-bw.de/2010/08/

Ich bin sehr glücklich, dass ich mit einer eindeutigen Mehrheit der Piraten in Baden-Württemberg übereinstimme, was die dort formulierten Aussagen betrifft. Was nun ihre konkrete Frage angeht: Ich kenne die Initiatoren der Forderung "Schulfrei für die Bundeswehr" nicht, weswegen ich zu einer direkten Unterstützung der Initiative keine Aussage machen kann, wohl aber zu deren Zielen: Ich unterstütze diese Ziele der Initiative aus ganzem Herzen - sowohl als Christ, als auch als Mensch und Politiker. Ich finde es bedauerlich, dass es der Bundeswehr ermöglicht wird, junge Menschen bereits in der Schule zu ködern. Jugendliche (insbesondere Männer) sind für Dinge wie Corpsgeist, Abenteuer und dem Versprechen einer kostenlosen/geförderten Ausbildung nach meinem Empfinden sehr empfänglich. Dass es am Ende jedoch nur um Töten und Sterben geht, wird mit Sicherheit nicht durch die Werber der Bundeswehr betont. Deshalb ist es, solange die Bundeswehr priviligierten Zutritt zu Schulen erlangt, mehr als wünschenswert, dass engagierte Lehrkräfte und unabhängige Personen (ich denke hierbei auch meinen Vater, der selbst noch als Jugendlicher im WKII erleben musste, was Krieg bedeutet und mir dies plastisch in Erzählungen näherbringen konnte) einen Gegenpol bilden und hierbei mit Material unterstützt werden.

Sollte ich jedoch irgendwann in der Position sein, mitbefinden zu können, ob die Bundeswehr weiter Zugang zu Schulen bekommen soll, so steht meine Entscheidung felsenfest:

Die Bundeswehr hat sich von Schülern innerhalb der Schule fernzuhalten.

Schüler sollten vielmehr den Wert des Lebens lernen, Nächstenliebe und Freundschaft, Toleranz und den Wert von Frieden.

Mast&Schotbruch,
Richard Holderied