Frage an Rita Renner bezüglich Frauen

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Rita Renner
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Frage von Anna B. •

Frage an Rita Renner von Anna B. bezüglich Frauen

Liebe Rita,

vielleicht wirst du dich wundern, dass ich mich auf diesem Wege an dich wende.
Aber ich denke, das ist auch eine Gelegenheit sich im Wahlkampf zu präsentieren.
Wir planen die nächste Ausgabe der „Roten Fahne“ mit dem Schwerpunkt zur Vorbereitung des Internationalen Frauentags. Das wäre auch eine gute Gelegenheit dazustellen, wie die MLPD und ihre Kandidatinnen zur Frauenpolitik in Sachsen-Anhalt Stellung nehmen und wie sie zur kämpferischen Frauenbewegung steht. Interessant wäre es auch zu erfahren, wie sich das Profil der MLPD als Partei der Befreiung der Frau in der Frauenförderung in der Partei äußert.
Es wäre schön, dazu ein kurzes Statement zu bekommen – ein Teil könnten wir in der „Roten Fahne“ veröffentlichen – insgesamt kann eine solche Stellungnahme ja auch auf dieser Seite stehen und sie beleben.

Herzliche grüße und viel Erfolg für eure Arbeit!

Anna Bartholomé

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Antwort von
MLPD

Hallo Anna,

vielen Dank für die Fragen.

Viele Frauen erleben eine deutliche Verschlechterung ihrer Lage aller offiziellen Argumente und sogenannter Förderprogramme zum Trotz. Die Erfahrungen mit der großen Koalition in Berlin haben den Druck insgesamt auf die Frauen noch verschärft:

- Rente ab 67 Jahren, dabei gibt es bei einer Arbeitslosigkeit von über 20 % in Sachsen-Anhalt gerade für Ältere keine Jobs, viele Arbeiten sind für ältere Menschen einfach nicht mehr zumutbar
- jugendliche Arbeitslose sollen bis 25 Jahre zu Hause leben und lieber das Familienbudget belasten - dabei kommen die Familien so schon kaum über die Runden
- die Zahl der Hartz-IV-Empfängerinnen und -Empfänger steigt, die Teilzeitarbeit gerade unter Frauen nimmt zu, Frauen haben häufig ein Einkommen, von dem sie kaum leben können. Gerade die wachsende Zahl alleinerziehender Frauen sind davon betroffen.
- in den Familien werden die Folgen aufgefangen und da stehen Frauen vorne dran. Sie sehen sich selbst oft in der Verantwortung, was die Politik zusätzlich ausnützt.

Eine große Koalition in Sachsen-Anhalt würde diese Politik nur fortsetzen. Die bisherigen Maßnahmen der CDU-FDP-Regierung vor allem mit den sogenannten Familienförderprogrammen sind nur geeignet die politische Verantwortung für die gesellschaftlichen Aufgaben abzuwälzen auf die Familie.

Die MLPD fordert ganz klar die 30-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit als eine wesentliche Forderung der Frauenbewegung. Nicht umsonst haben die IG-Metall Frauen diese als erste in der Gewerkschaft in der BRD aufgestellt. Ein Mindestlohn von 10 € sind die Grundlage für eine eigenständige Existenz. Finanzierbar ist das Ganze, da die Produktivität insgesamt in den letzten Jahren über 150 % gestiegen ist - allerdings zum Nutzen der Deutschen Bank, Siemens, Thyssen-Krupp und anderer. Neue Betriebe in Sachsen-Anhalt werden subventioniert, kassieren Steuergelder ab und tragen zum Steueraufkommen kaum bei.

So gesehen sind auch die Mittel für eine kostenlose und qualifizierte Kinderbetreuung und eine kostenlose und gründliche Ausbildung vom Kindergarten bis zum Studium vorhanden.

All das sind Themen, die uns in der Vorbereitung des 8. März beschäftigen. Ich möchte daher alle Frauen einladen sich an den Aktivitäten zum Internationalen Frauentag zu beteiligen in der Stadt, in der sie leben. Frauen stehen zu Recht vorne dran bei den Montagsdemos, bei AEG in Nürnberg oder im öffentlichen Dienst gegen die Arbeitszeitverlängerung.

Ich finde, wir Frauen sollten uns weiter engagieren und nicht damit abfinden, dass im sozialen Bereich eine Rolle rückwärts in die fünfziger Jahre gemacht wird. Ich mache mit bei Courage, einem überparteilichen Frauenverband. Dort diskutieren wir gemeinsam und werden aktiv gegen alle Vorwände und Fesseln, die uns abhalten sollen nach der Devise, lieber erst zu Hause Ordnung schaffen bevor die Frau gesellschaftlich für eine Veränderung für alle aktiv wird und den Blick hebt auch über Landesgrenzen hinaus.

Es muss aber noch weitergehen zu einer Gesellschaft, in der der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht Aktien und Dividenden. Für mich ist das der echte Sozialismus. Die MLPD nimmt Frauen ernst in ihrer Verantwortung und mit ihren Fähigkeiten für den Kampf um ihre Befreiung. Mit 9 Frauen auf der Landesliste in Sachsen-Anhalt hat die MLPD einen hohen Frauenanteil, der aber immer noch zu gering ist. Um uns selber müssen wir Frauen uns auch selber kümmern, das nimmt uns keiner ab. Die MLPD unterstützt und fördert Frauen in diesem Sinn in Wort und Tat.

Herzliche Grüße
Rita Renner