Frage an Roland Schröder bezüglich Verkehr

Roland Schröder
SPD
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Frage von Gudrun H. •

Frage an Roland Schröder von Gudrun H. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Schröder,

der von Ihrer Partei gewollte Weiterbau der A100 erfordert einen Eigenanteil des Landes Berlin von über 50 Mio. € für Anschlußstraßen, Planung und Verwaltung. Der Bezirk Pankow lehnt den Weiterbau ab.
Werden Sie sich dafür einsetzen, dass die A100 nicht weitergebaut wird?
Wenn ja, wofür sollen die dann frei werden Mittel verwendet werden?
a) Für eine zweistreifige Stadtstraße auf der A100-Trasse
b) Für den Ausbau des Straßenbahnnetzes
c) Für die energetische Sanierung und Begrünung von Gebäuden

Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Holtz,

der innerstädtische Autobahnbau entstammt einer Zeit aus der Mitte des letzten Jahrhunderts, in der das Leitbild der autogerechten Stadt den Städtebau unserer Städte in Ost und West prägte und viele stadtzerstörende Maßnahmen zur Normalität gehörten. Riesige Verkehrsschneisen entstanden teilweise durch Abriss ganzer Quartiere oder Wohnblöcke. Glücklicher Weise hat die Stadtplanung neue und bessere Leitbilder entwickelt, die sich vor allem wieder stärker auf die Menschen und ihre Bedürfnisse sowie attraktive und lebendige Quartiere orientieren.

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, des rückläufigen Individualverkehrs und der Verkehrsprognose für Berlin, die einen weiteren Rückgang beschreibt, ist der Neubau von Autobahntrassen wie der A 100 für mich nicht nachvollziehbar. Deshalb habe ich mich sowohl in der Partei als auch als Bezirksverordneter im Bezirk Pankow gegen die A 100 eingesetzt und werde dieses auch weiterhin so handhaben. Den dem Weiterbau von wenigen Kilometern wird mit Sicherheit - wie von der IHK Berlin und der FDP schon praktiziert - die Diskussion über einen nochmaligen Weiterbau der A 100 mit Ausbildung eines innerstädtischen Autobahnringes folgen. Dieser Ring würde mitten durch die hoch verdichteten Innenstadtbereiche im Prenzlauer Berg und im Wedding führen. Das lehne ich ab!

Die Wiederherstellung eines attraktiven S-Bahn-Angebots, den Ausbau des Straßenbahnnetzes und den Wiederaufbau der Heidekrautbahn auf ihrer sogenannten Stammstrecke bis zum Bf. Gesundbrunnen halte ich für sehr dringliche Ziele, für die sich das Land Berlin einsetzen sollte. Der Bezirk Pankow hat auf meine Initiative bereits ein umfangreiches Konzept für den Ausbau der Straßenbahn im Bezirk Pankow ( http://spdnet.sozi.info/berlin/nordos/rschroeder/dl/VI_0153_Erhaltung_und_Ausbau_des_Strassenbahnnetzes_im_Bezirk_Pankow.pdf ) beschlossen, da die Straßenbahn ein modernes, leistungsstarkes, ökonomisch sinnvolles und zugleich ökologisches Verkehrsmittel ist. Die bei einem Verzicht auf die A100 eingesparten Landesmittel sollten deshalb vorrangig zum Ausbau der Straßenbahn, zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und zur Herstellung möglichst vieler barrierefreier Haltestellenanlagen genutzt werden. Deshalb fordere ich ein Sonderausbauprogramm für die Straßenbahn in Berlin!

Mit freundlichen Grüßen
Roland Schröder