Frage an Rolf Schwanitz bezüglich Arbeit und Beschäftigung

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Rolf Schwanitz
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Frage von Mike G. •

Frage an Rolf Schwanitz von Mike G. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Schwanitz,

im Vogtland droht der massive Abbau von Arbeitsplätzen in der Industrie. Philips, Plamag, Neoplan etc. Wie ist ihr persönliches Arrangement um dies zu verhindern?
Mir erschließt sich die Logik nicht, das nur noch in Billigländern produziert werden soll. Andererseits aber diese "hochwertigen" Produkte in Hochpreisländer abgesetzt werden soll? Wie soll aber von Hartz IV konsumiert werden?
Wie kann es sein das Deutschland das auch noch über die EU fördert? Die Nehmerländer innerhalb der EU werden gefördert, ziehen aber gleichzeitig Arbeitsplätze aus den Geberländer ab!
Wenn die "Drohungen" der Manager wahr werden, ist Plauen bald nur noch eine Stadt von Rentner und Hartz IV Empfänger. Arbeit bietet die Stadt nicht mehr.

Mit freundlichen Grüßen
Mike Grohs

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Grohs,

ich teile Ihre Sorgen wegen des Abbaus von industriellen Arbeitsplätzen im Vogtland und engagiere mich auf vielfältige Weise um diesem entgegenzuwirken. So habe ich als erste Reaktion Kontakt zum örtlichen Betriebsrat gesucht und mich mit ihm beraten. Gegenüber der Geschäftsführung von Philips habe ich mich für den Erhalt der Arbeitsplätze eingesetzt. Gegenüber der sächsischen Staatsregierung habe ich Vorschläge zur weiteren Vorgehensweise gemacht und einen offensiven und persönlichen Einsatz des sächsischen Wirtschaftsministers im Interesse des Vogtlandes eingeklagt. An der Kundgebung am Dienstag vergangener Woche auf dem Plauener Altmarkt habe ich nicht nur teilgenommen, sondern auch den Aufruf der vogtländischen SPD zur Teilnahme daran initiiert. Aufgrund der Wahlergebnisse des vergangenen Jahres auf Bundes- und Landesebene sind meine Einflussmöglichkeiten natürlich begrenzt (wie Sie sicherlich wissen, ist die SPD auf beiden Ebenen nicht mehr in der Regierung vertreten). Notwendig ist in erster Linie ein offensiveres Agieren der sächsischen Staatsregierung, welches ich bisher vermisse. Die von den vogtländischen Wählerinnen und Wählern in den Landtag entsandten Abgeordneten von CDU und FDP müssen deshalb jetzt Druck machen gegen die von ihnen getragene Staatsregierung, damit Tillich und Morlok endlich anfangen, ihren Job zu machen.
Grundsätzlich ist es so, dass die deutsche Industrie und die dort beschäftigten Arbeitnehmer von Europa über den Export eher profitieren. Denn Europa ist der Hauptabsatzmarkt für industrielle Produkte aus Deutschland. Auch ist eine Unterscheidung in "Geberländer" und "Nehmerländer" nicht so einfach, denn schließlich gehören große Teile Deutschlands - darunter auch das Vogtland - zu den Gebieten, die von der EU gefördert werden. Ich stimme Ihnen aber zu, dass der Binnenmarkt in Deutschland gestärkt werden muss, wenn hier hochwertige Produkte abgesetzt werden sollen. Mit Niedriglöhnen wie in Polen ist das nicht möglich.

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Schwanitz