Frage an Rosemarie Heims bezüglich Innere Sicherheit

Rosemarie Heims
DIE LINKE
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Frage von Sebastian F. •

Frage an Rosemarie Heims von Sebastian F. bezüglich Innere Sicherheit

Wie stehen sie zur Jugendkriminalität?

Kleines Beispiel von mir:

Bei Mord und Totschlag liegt der Ausländeranteil bei 28,0% (laut BKA Statistik von 2006), dass hört sich ja recht "wenig" an, wenn man dagegenüber den der Deutschen bei 72,0% ansieht. Allerdings gibt es auch viel weniger Ausländer als Deutsche, was bedeutet das die Zahlen nicht sehr aussagekräftig sind.

Wenn man bei den Zahlen also bedenkt das es in Deutschland 8,8% "Ausländer" gibt (laut Migrationsbericht 2006) komme ich darauf das Ausländer diese Straftat ca 3,18 mal öfters begehen als Deutsche.

Man könnte auch sagen das es 3,18 mal warscheinlicher ist von einem Ausländer ermordet zu werden!

Weitere Zahlen:

Vergewaltigung und Sexuelle Nötigung: 29,6% nach der Relativierung: 336,4%, sprich ca 3,3 mal höher.
Taschendiebstahl: 54,0% nach der Relativierung: 613,6%, sprich ca 6,1 mal höher.

(Rechnung: 100% / 8,8% = 11,36 * 28,0% = 318,2%)

Stimmen Sie mir da zu?

Und, was gedenken sie dagegen zu tun? Wie stehen sie zum Thema Ausweisung krimineller Ausländer?

Schonmal vielen Dank für die Antwort.

MfG

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Fischer,

die von Ihnen vorgelegte Statistik ist unvollständig und nicht aussagekräftig. Dort sind nicht alle Straftaten erfasst und es wird auch nicht ausgeführt, zu welchen Nationalitäten die Opfer zählen. Jugendkriminalität ist unabhängig der Naionalität ein gesellschaftliches Problem.

Eine Verschärfung des Jugendstrafrechts und Ausweisung hier geborener Jugendlicher mit Migrationshintergrund lehnen wir ab. Im übrigen stammen die meisten Täter schon aus EU-Staaten. Schärfere Strafen haben nicht weniger Straftaten zur Folge. Wenn es anders wäre, müsste die USA ja die geringeste Jugendkriminalität haben. Es gilt bei den Ursachen der Jugendkriminalität anzusetzen.

Die Ursachen der Jugendkriminalität sind: Armut, fehlende Integration und Ausgrenzung, fehlende Bildung ( die meisten Täter besuchten die Hauptschule), fehlende Lebensperspektiven, überforderte Eltern, Gewalt in der Familie, gewalttätige PC-Spiele etc. Davon sind nicht nur aber auch in nicht unerheblichem Maße Jugendliche mit Migrationshintergrund betroffen. Damit alle Opfer und auch die der der verfehlten Gesellschafts- und Sozialpolitik vor Kriminalität geschützt werden, fordern wir als Linke:

1. Bessere Ausstattung der Polizei zur intensiveren Betreuung der auffällig gewordenen Jugendlichen um weitere Kriminalisierung zu verhindern.
2. Bessere Ausstattung der Gerichte und mehr Richterstellen zur schnelleren Aburteilung der Täter.
3. Für Intensivtäter, Entfernung aus dem Milieu und intensive pädagogische Betreuung und Therapien.
4. Sinnvolle Angebote für Freizeitaktivitäten der Jugendlichen z.B. kostenlose Sport- und Musikangebote der örtlichen Vereine.
5. Kostenlose Angebote für Erziehungstrainings der Eltern und die es werden wollen.
6. Kostenlose Kinderkrippen und Kindergärten von Anfang an.
7. Abschafftung des dreigliedrigen Schulsystems.
8. Höherer AlGII- Regelsatz für Kinder und Jugendliche und die Eltern.
9.Mehr Ausbildungsplätze durch Ausbildungsplatzabgabe.

Ein schönes erholsames Wochenende wünscht Ihnen

Rosemarie Heims