Frage an Sabine Zimmermann bezüglich Jugend

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Sabine Zimmermann
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Frage von Saskia R. •

Frage an Sabine Zimmermann von Saskia R. bezüglich Jugend

Sehr geehrte Frau Zimmermann

In Deutschland haben wir zurzeit den Zustand, dass 2,5 Mio. Kinder unter der Armutsgrenze leben müssen.
Es ist Fakt, dass seit Hartz 4 und der Agenda 2010, die Kinderarmut in Deutschland drastisch gestiegen ist.
Ich selbst bin bei einer Initiative aktiv die sich mit der Kinderarmut in Deutschland befasst Namens "Die Sandmänner" http://www.sandmaenner.com und uns ist diese Armut in Deutschland ein Dorn im Auge.

Da ich außerdem als 16-jährige Schülerin, mich auch bald mich um einen Ausbildungsplatz und um Arbeit kümmern muss, ist nun auch eine Frage die ich mir selbst stelle: "Kann ich irgendwann meine Kinder überhaupt versorgen? Kann ich ihnen eine warme Mahlzeit am Tag bieten?"
Es ist ja ebenfalls bekannt, dass in manchen Bereichen die Arbeiter weniger Gehalt monatlich haben, als ein Hartz 4 Empfänger.

Meine Frage an Sie nun wäre folgende: Wie kann ich für meine Zukunft planen, auch eine Familie ernähren zu können, ohne Angst haben zu müssen soziale Einrichtungen wie "Die Tafel" aufsuchen zu müssen?
Wie könnte man die Kinderarmut in Deutschland außerdem wieder reduzieren?

Mit freundlichen Grüßen
Saskia Ruppert

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Ruppert,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Die Antwort auf die Kinderarmut muss ein Ausbau des Sozialstaats sein.

Die Fraktion DIE LINKE streitet für eine bedarfsorientierte Kindergrundsicherung. Um Armut zu vermeiden, müssen außerdem existenzsichernde Arbeitsplätze für die Eltern geschaffen werden. Dafür brauchen wir den gesetzlichen Mindestlohn als definitive untere Grenze der Löhne. Wer zu wenig verdient, um auch den Bedarf seiner Kinder zu decken, erhält einen Kinderzuschlag. Den jetzigen Kinderzuschlag von maximal 140 Euro wollen wir auf 200 Euro pro Kind, für die über 14-jährigen auf 270 Euro erhöhen. Ergänzend muss das Wohngeld angehoben werden. Gerade Alleinerziehende kommen mit den aktuellen Sätzen nicht aus.

Das Kindergeld muss umgehend auf 200 Euro angehoben werden. Seit seiner letzten Erhöhung 2002 hat das Kindergeld real einen Wertverlust von über 12 Prozent erfahren, die jetzt von der Bundesregierung durchgeführte Erhöhung ist völlig unzureichend!

Ziel ist es, das erhöhte Kindergeld und den angehobenen Kinderzuschlag zur bedarfsorientierten Kindergrundsicherung auszubauen, die dann 420 Euro pro Monat umfasst.

Kinderarmut ist niemals losgelöst von der Situation der Eltern. Deshalb muss der Eckregelsatz des Arbeitslosengelds II in der nächsten Legislaturperiode auf 500 Euro erhöht werden. Die Regelsätze für Kinder müssen sofort deutlich angehoben werden. Der Bedarf für Kinder muss eigens ermittelt werden, um Kinderarmut wirkungsvoll zu bekämpfen. Kinder dürfen nicht länger als „kleine Erwachsene“ betrachtet werden. Kinder und Jugendliche müssen in besonderem Maße gefördert werden. Kurzfristig sind deshalb für bedürftige Kinder insbesondere Kosten für Schulbedarfe und Schülerbeförderung sowie ein Mittagessen in der Schule zu finanzieren.

Bleiben Sie weiter kritisch und engagiert.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Zimmermann