Sehr geehrte Frau Weesers! Sollen die Bürger*innen die KV frei wählen können, meinen Sie damit auch wechseln, oder soll die Regelung mit 55 Jahren bleiben- Wechselausschluss?!

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Sandra Weeser
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Frage von Peter K. •

Sehr geehrte Frau Weesers! Sollen die Bürger*innen die KV frei wählen können, meinen Sie damit auch wechseln, oder soll die Regelung mit 55 Jahren bleiben- Wechselausschluss?!

Sehr geehrte Frau Weesers,

Sie hatten kürzlich auf die Frage geantwortet, warum die FDP keine Bürgerversicherung in der KV haben möchte. Sie antworteten unter anderem sinngemäß, dass die Bürger*innen unabhängig vom Einkommen frei wählen sollten, ob sie in der PKV oder GKV versichert sein möchten. Meinen Sie damit auch einen möglichen Wechsel aus der PKV in die GKV oder umgekehrt. Nach aktueller Rechtslage ist ein Wechsel aus der PKV in die GKV nur bis zum 55. Lebensjahr möglich. Ich kenne viele Menschen, die sich im Alter die PKV einfach nicht mehr leisten können. Die Prämien steigen trotz Altersrückstellungen zum Teil extrem an. Selbst der sogenannte Basistraif ist für viele pKV-Versicherte unbezahlbar. Ich würde mich über eine Antwort freuen! Ich wünsche Ihnen alles Gute!

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FDP

Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Als Fraktion der Freien Demokraten setzen wir uns für mehr Wettbewerb im Krankenversicherungssystem ein – in der GKV und in der PKV. Notwendig ist aus unserer Sicht eine Reform bei der Beitragsentwicklung in der PKV. Auch wenn es in den letzten Jahren im Vergleich zur GKV im Durchschnitt geringere Beitragssteigerungen gab (2009-2019; Ø GKV 3,3 % p.a., PKV 2,8 % p.a.), haben doch die bei manchen Versicherten auftretenden enormen Steigerungen für sehr viel Ärger und Unverständnis gesorgt. Beitragserhöhungen dürfen aber leider nach aktueller Gesetzeslage erst dann stattfinden, wenn die Leistungsausgaben um mehr als fünf Prozent gestiegen sind. Deshalb kommt es zu diesen Sprüngen. Wir als Fraktion der Freien Demokraten wollen, dass Beitragserhöhungen flexibler und damit im Sinne des Versicherten ausgestaltet sein müssen. Sie müssen im Übrigen auch transparent für die Versicherten sein.

Wir wollen grundsätzlich die Möglichkeiten vereinfachen, zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung zu wechseln. Hierbei wollen wir die Angebote beider Systeme erhalten und so sicherstellen, dass jeder Bürger die Möglichkeit hat, das für sich und seine Lebensform am besten geeignete Modell zu wählen. Beide Krankenversicherungen müssen zukunftsfest weiterentwickelt werden. Dazu muss es einerseits Rückwege aus der PKV in die GKV geben und andererseits muss die Wahlmöglichkeit für jeden Versicherten verbessert werden. Dabei darf es allerdings keine Rosinenpickerei geben, bei der sich niedrige Beiträge in der Erwerbstätigkeits- und in der Rentenphase ausgesucht werden.

Wichtig ist für uns selbstverständlich auch, dass der Versicherungswechsel in der PKV erleichtert wird und Altersrückstellungen innerhalb der PKV mitgenommen werden können.

Mit freundlichen Grüßen

Sandra Weeser

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