Frage an Sigmar Gabriel von Daniel H. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Minister,
Thema: globale Erwärmung, Treibhausgase.
Können Sie stichhaltige Argumente aufzählen, die gegen folgenden Vorschlag sprächen?
Der Ausstoss von sogg. Treibhausgasen, v.a. CO2, wird - nach einer Übergangsfrist von z.B. 10 Jahren - ab dem Jahr 2016 per Gesetz verboten.
Anfang der 80er hat man festgestellt, dass Blei im Benzin schädlich ist und es verboten. Etwa zugleich hat man die tödiche Wirkung von Asbest erkannt und es verboten. An beiden Massnahmen sind die entspr. Industriezweige nicht zugrunde gegangen.
Ich bin überzeugt, Wissenschaft und Industrie hätten keinerlei Probleme innerhalb von 10 Jahren effektive und rentable Alternativen (oder Vermeidungsmassnahmen) zu entwickeln, wären sie tatsächlich vor die Alternative gestellt, entweder den CO2 Ausstoss zu beenden oder "den Laden dicht zu machen". Ein solches Verbot hiesse ja nicht zwangsläufig z.B. auf Verbrennung fossiler Brennstoffe zu verzichten. Abgase können eingesammelt, gefilter, "geklärt" werden.
Wir wissen heute, dass die globale Erwärmung Millionen, wenn nicht Milliarden von Menschleben kosten und Existenzen vernichten wird. CO2 (nebst übrigen Klimagasen) ist damit bei weitem gefährlicher als Rauchen, Drogen, Asbest und verbleites Benzin zusammen.
Natürlich kommt sofort das Argument: "Deutschland könne da im Alleingang nichts bewirken, da sonst Industrie und Arbeitsplätze abwandern würden." Ich kann mir nicht vorstellen, dass die weltweite Autoindustrie tatsächlich auf einen Markt von rund 60 Millionen Kunden, iim Durchschnitt und im weltweiten Vergleich mit sehr hoher Kaufkraft ausgestattet, gänzlich verzichten wollen. Und selbst wenn. Es wird zweifellos mutige Jungunternehmer geben, die gerne von GM und VW verlassene Werke zu einem Spottpreis übernähmen, um den deutschen Markt konkurrenzlos mit CO2-freien Automobilen zu versorgen.
Ich würde mich freuen, weitere Argumente zu hören, die gegen ein generelles CO2 Verbot sprächen.
Mit besten Grüssen,
Daniel Hantigk
Sehr geehrter Herr Hantigk,
jede e-Mail an mich wird von mir oder einem Mitarbeiter bzw. einer Mitarbeiterin gelesen. Ihre Anregungen und Hinweise erreichen mich also in jedem Fall. Bitte wenden Sie sich jedoch bei Fragen, die sich an mich in meiner Funktion als Bundesumweltminister richten, an den zu diesem Zweck eingerichteten Bürgerservice des Bundesumweltministeriums. Die e-Mailadresse des Bürgerservice lautet service@bmu.bund.de
Mit freundlichen Grüßen
Sigmar Gabriel, MdB