Sehr geehrter Herr Minister,

gestatten Sie, dass wir uns mit folgendem Anliegen an Sie wenden.

Unsere Kirchengemeinde steht - ebenso wie die gesamte Bevölkerung des Landes - unter dem Eindruck der düsteren Bilanz der Klimasituation. Wir befürworten die Maßnahmen, die die Bundesregierung ergriffen (und auch großflächig beworben) hat und wünschten uns ein noch konsequenteres Vorgehen.

Nach langen Vorbereitungen sehen wir uns – eine in Finanzknappheit befindliche Kirchengemeinde in einem verarmten Berliner Bezirk - jetzt in der Lage, die Fassade unser Gemeindehaus sanieren zu können. Das Gebäude ist gute 100 Jahre alt und steht unter Denkmalschutz. Nun wird es uns unter Hinweis auf die Denkmalschutzgesetzgebung verwehrt, die Fassade mit einer Wärmeschutzdämmung zu versehen. Selbst auf der Hoffront, die zur Straße hin nicht sichtbar ist, darf kein Wärmeschutz angebracht werden. Es handelt sich dabei um eine verhältnismäßig große, einfach verputzte, stucklose Fläche, an der Veränderungen durch den Wärmeschutz kaum wahrnehmbar wären. Die Räume des Gebäudes, in dem sich auch eine Kindertagesstätte befindet, sind sehr hoch. Eine Energieeinsparung durch Wärmeschutzdämmung ist nachweislich.

In dieser Sache erbitten wir Ihren Rat und Ihre Unterstützung. Wir möchten alles dafür tun, dass klimatische Schutz- und Entlastungsmaßnahmen perspektivisch zur Anwendung kommen. Wir hätten durch unsere Baumaßnahme – die so bald nicht wieder möglich sein wird - eine gute Gelegenheit dafür. Wie können wir in einer Zeit, in der Handeln dringend geboten ist, eine durchaus sinnvolle und zeitgemäße Umweltschutzmaßnahme verwirklichen?

Ihrer Antwort entgegensehend
mit freundlichem Gruß

gez. Pfrn. Constanze Kraft
gez. Pfr. Hans Zimmermann