Sehr geehrter Herr Bundesminister Gabriel,

Warum setzt die Autoindustrie und die Politik noch auf die Brennstoffzelle anstatt dem reinen Elektroantrieb für Automobile, obwohl man doch genau ausrechnen kann, dass der Gesamtwirkungsgrad "Well to wheel" mit Wasserstoff als Energieträger gigantisch schlecht und damit ökologischer Unsinn ist? (ca. 17% bei Herstellung von Wasserstoff aus fossilen Brennstoffen und auch nur rund 25% vom regenerativ erzeugten Wasserstoff jeweils bis zum Rad!).

Regenerativ erzeugte Energie als Strom über das Stromnetz intelligent zu verteilen und dezentral in Akkus zwischenzuspeichern ist weitaus sinnvoller (bis 90% Wirkungsgrad Quelle bis Akku). Ein durch den Akku betriebenes Elektroauto setzt diese Energie wiederum mit 80% Wirkungsgrad bis zum Rad um, also ist es das effektivste und ökologisch beste Antriebskonzept! Sogar wenn der Strom noch teilweise aus fossiler Primärenergie stammt, ist dieses Konzept schon jetzt umweltfreundlicher (ca. 80g CO2/km!). Brennstoffzellen gehören in den Keller eines Hauses, wo sie als Mini-Blockheizkraftwerk Wärme und Strom gleichzeitig erzeugen können, für den Hausbedarf, falls es günstige Wasserstoffquellen geben sollte. Im Auto verpufft die Wärme der Brennstoffzelle ungenutzt!

Dass die Akkutechnologie jetzt schon so weit ist, sehen wir an neuen Firmen in den USA, deren neu entwickelte Lithium-Speicher in 10 Minuten geladen werden können. Gebaute E-Autos wie der Tesla Roadster zeigen auch, dass Elektroautos alles andere als langsam und unpraktisch sind. Die Bevölkerung fiebert nach solchen Autos. Klimaschutz macht so Spass! Kleine Firmen beginnen jetzt schon, gebrauchte Autos mit Verbrennungsmotor selbst auf Elektroantrieb umzurüsten, die Technik ist da.

Die Automobilindustrie dagegen schläft bzw. entwickelt in die falsche Richtung, da sie offensichtlich von einer bestimmten Lobby Entwicklungsgelder erhält! Was ist los? Was kann die Politik hier tun, was tun Sie?

Mit freundlichen Grüßen,

Johannes Güntert