Sehr geehrte Frau Winter,

ich danke Ihnen für Ihre Frage.

Meiner Meinung nach wird das Schienennetz in unserem Land viel zu sehr als Stiefkind betrachtet. Die Straßen sind oftmals überfüllt und die Politik läßt zu, daß alles nur noch nach einer kurzfristigen Wirtschaftlichkeit gemessen wird.

Es ist dringend geboten, wieder mehr das Schienennetz in unsere Infrastruktur mit einzubinden. Des weiteren ist es unumgänglich, daß das Netz des öffentlichen Nahverkehr ausgebaut wird, aber auch die Nutzung bezahlbar bleibt. Es ist doch ein Hohn für jeden Arbeitnehmer, wenn die Politik zum Einen verlangt, daß die Arbeitnehmer mobil sein müssen und aus umwelt- und verkehrspolitischen Gründen auf die Bahn/ den Bus umsteigen sollen, zum Anderen der öffentliche Nahverkehr gerade in den ländlichen Regionen gar nicht oder nicht effektiv genutzt werden kann.

Zu einer guten Infrastruktur gehört aber auch eine flächendeckende Krankenversorgung, ein flächendeckendes Schulnetz und eine bezahlbare Versorgung der Daseinsfürsorge (z. B. Energieversorgung). Und gerade in diesen Bereichen wird in unserer Region immer weiter gekürzt (bzw. verteuert). Ein Armutszeugnis einer sich sozial, besser gesagt sozialistisch schimpfenden SPD-PDS-Regierung hier in Mecklenburg-Vorpommern. Die Politik insgesamt muß aus der Position des Reagierenden wieder zum Agierenden werden. Primat der Politik muß das Wohl der Menschen sein. Diesem Primat haben sich alle Bereiche unseres Lebens, auch die Wirtschaft, unterzuordnen. Die Wirtschaft muß also dem Menschen dienen und nicht der Mensch der Wirtschaft.

Ich wünsche Ihnen alles Gute

Stefan Köster