Frage an Stefan Urbat bezüglich Verkehr

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Frage von Johannes M. •

Frage an Stefan Urbat von Johannes M. bezüglich Verkehr

Hallo,

die Wahl in Stuttgart kommt nicht ohne das Thema Stuttgart 21 aus, deswegen habe ich dazu 2 Fragen:

- sollte(wie von ihnen gewünscht) Stuttgart 21 noch aufgehalten werden, wie können Sie sicherstellen dass das gesparte Geld wirklich für Sinnvolles(z.B. KiTas) eingesetzt wird. Der GAU wäre für mich wenn das Geld an einem anderen Ort für ein Bau-Großprojekt eingesetzt wird(dann würde es aus meinen Steuergeldern finanziert werden und ich hätte keinen besseren Bahnhof)

- wie könnte ein Kopfbahnhof 21 zeitlich realisiert werden? Ich bin der Meinung dass Stuttgart dringend einen neuen Bahnhof braucht bzw zumindes die Strecke Ulm Wendlingen ist ein Nadelöhr im europäischen Fernverkehr. Stuttgart 21 wäre ca. 2020 fertig. Ist dieser Zeitrahmen mit einem Kopfbahnhof21 noch ungefähr einzuhalten?

mit interessierten Grüßen

Johannes

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PIRATEN

Hallo Herr Maier,

zur Frage nach der Verwendung der durch Absetzen von Stuttgart 21 gesparten Gelder:

in der Tat sollten keine teuren Baugroßprojekte aus den dann verfügbaren Mitteln finanziert werden. Es gibt einerseits viele sinnvolle kleinere, weniger teure Planungen für Verbesserungen im Bahnverkehr in Baden-Württemberg, und natürlich sollten auch andere dringliche Anliegen wie Infrastruktur und soziale Einrichtungen genügend Mittel erhalten. Bei der schon jetzt angespannten Haushaltslage in Stuttgart, bedingt durch die Wirtschaftskrise, sollte es leicht fallen, die Akteure von anderen Milliarden teuren Bauprojekt-Abenteuern abzuhalten. Zumal der Image-Schaden durch den Kollaps von Stuttgart 21 beträchtlich sein wird, da wird kaum noch jemand einen weiteren Versuch in ähnlichen Dimensionen riskieren, meiner Einschätzung nach (obwohl die Unvernunft mancher Politiker keine Grenzen zu kennen scheint).

Zur Frage nach dem zeitlichen Horizont von Kopfbahnhof 21:

dieses Konzept hat nicht nur den Vorteil, erheblich weniger Geld zu kosten, man kann auch die einzelnen Teile dessen fast völlig unabhängig voneinander realisieren. So bietet es sich an, die Baumaßnahmen, die am Schnellsten wirken sowie am Wichtigsten sind, vorzuziehen, und danach (oder parallel, je nach gerade dafür verfügbarem Budget) die anderen Teile zu realisieren. Da keine der geplanten Einzelbaustellen eine übermäßige Größe besitzt, sind auch alle relativ schnell realisierbar: bei der erwähnten richtigen Priorisierung stellt die Einhaltung der von Ihnen genannte Zeitlinie mit Sicherheit kein Problem dar, selbst wenn die Wirtschaftskrise noch einige Jahre nachhaltig als Bremse wirken sollte. Übrigens würde Stuttgart 21 im Gegensatz dazu sicher später als 2020 fertig, Projekte dieser Größe verzögern sich immer um Jahre.

Und die Fernstrecke Ulm-Stuttgart kann unabhängig vom Bahnhofskonzept schon nächstes Jahr begonnen werden, wenn diese Entscheidung über S21 vs. K21 dann unwiderruflich gefallen ist (entscheidet sich bekanntlich spätestens Ende 2009). Diese wird aus Bundesmitteln (im Wesentlichen) bezahlt und wird sicher die erfoderliche Unterstützung erfahren, da sie wie von Ihnen erwähnt sehr wichtig ist, und zwar keineswegs nur für Baden-Württemberg.

Mit freundlichen Grüßen,
Stefan Urbat