Wie gelingt mit Ihrer Partei eine Gesundheitspolitik, die den Menschen dient?

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Susanne Kreft
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Frage von Marlit M. •

Wie gelingt mit Ihrer Partei eine Gesundheitspolitik, die den Menschen dient?

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dieBasis

Liebe Frau Müller,

vielen Dank für diese Frage, da gerade dieser Bereich mein Herzensanliegen ist.
Seit 30 Jahren bin ich nun Ärztin in Rostock und seit dieser Zeit setze ich mich dafür ein (vermutlich vorher nicht konsequent genug), die Medizin und das Arzt-Patientenverhältnis wieder frei zu machen von wirtschaftlichen und politischen Interessen.
GESUNDHEIT vor Konzerninteressen!

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, so unscheinbar und alltäglich kommt die Beeinflussung der Ärzte durch die Pharmaindustrie daher. Pharmareferenten sind schon so regelmäßig in der Praxis wie Patienten, aber: Als ich die Kassenzulassung zurückgegeben hatte, blieben die Besuche der großen Pharmafirmen aus! Also worum geht es ihnen, um die Information oder den Umsatz?
Nun gut, diese Frage brauchen wir uns wohl nicht mehr zu stellen und es ist Zeit, in diesem System die Dinge wieder geradezurücken.
Da die Basis in ihrer Satzung die Soziale Dreigliederung verankert hat, ist dies eine zukunftsträchtige Vision (nicht nur) für das Gesundheitswesen. Der soziale Organismus ist lebendig wie ein Lebewesen und erkrankt, wenn die "Glieder" (Bereiche, Strukturen, Prinzipien) nicht entsprechend "behandelt" werden. Die Dreigliederung offenbart sich im sozialen Organismus in den Bereichen Rechtsleben, Geistesleben und Wirtschaftsleben. Dreigliederung heißt nicht Dreiteilung, alle Bereiche stehen in Kommunikation, Korrespondenz und sind in einer höheren Einheit miteinander verbunden.

Das Gesundheitswesen gehört (wie die Bildung, die Medien und die Religion) zum Geistesleben.
Die Freiheit und Unabhängigkeit ist hier das zugrundeliegende Prinzip.
Und damit schließt sich der Kreis zu meinem ursprünglichen Anliegen als Ärztin.
Eine Menge (Bewußtseins)Arbeit liegt vor uns.

Als konkrete Ziele hat der Gesundehitsbeirat des Landesverbandes MV folgende Porgrammpunkte herausgearbeitet:

DieBasis für ein gesundes Leben ist die Unabhängigkeit von Konzerninteressen und die Selbstbestimmung im Gesundheitswesen.

  1. Gesundheit vor Konzerninteressen und Gewinnstreben  
    - Unabhängige Wissenschaft und Forschung
      
    - Kommunale Beteiligung und Kontrolle von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen zum Zweck einer bedarfsgerechten
    medizinischen Versorgung
    - Förderung von Prävention und Unterstützung der Selbstheilung  
    - Medizinische Handlungen und Entscheidungen gehören in die Hände voÄrzten und medizinischen Fachkräften
  2. Wertschätzung der Pflege und Heilberufe statt Ausnutzung von Idealismus und Opferbereitschaft 
    - Lohngerechtigkeit

    - Verbesserung der Arbeitsbedingungen
  3. Therapiefreiheit und Selbstbestimmung
    -
    u.a. für eine freie Impfentscheidung
  4. Rückkehr zur bewährten Form des Infektionsschutzgesetzes
  5. Schutz sensibler Gesundheitsdaten
    - die Schweigepflicht ist das höchste Gut und die Grundlage für eine vertrauensvolle Arzt-Patienten-Beziehung und muss unbedingt geschützt werden
  6. Reform des Sozialversicherungssytems

Ja, wir brauchen eine menschengerechte Gesundheitspolitik.
Es läßt sich so leicht sagen, jedoch die Umsetzung wird uns vor große Herausforderungen stellen.

Ärzte und Patienten sitzen hier "im gleichen Boot", weil Heilung und Gesundung die Mitarbeit und Selbstwirksamkeit des Patienten erfordert, so wie die Basis-Demokratie die Mitbestimmung und Verantwortung der Menschen braucht.
Und es braucht den freien Arztberuf!

Danke für die Frage, die hier sicher nur ansatzweise beantwortet werden kann.
Mit herzlichen Grüßen

Susanne Kreft