Lieber Herr Ubber,

Gut, daß Sie das Thema ansprechen - es ist ja etwas aus der Tagespolitik verschwunden. Nicht ganz zu Unrecht wird hierüber eher geschwiegen, denn auch die CDU - die ja im Bundestagswahlkampf noch vehement gegen eine EU-Mitgliedschaft der Türkei war - scheint umgeschwenkt zu haben. Ob dies mit Besuchen Frau Merkels Besuchen in Washington zusammenhängt, mag dahingestellt sein.

Daher sind die Republikaner in Deutschland nun die einzige patriotische und demokratische Partei, die sich explizit gegen eine Mitgliedschaft der Türkei in der EU ausspricht, und dies auch offen und ehrlich vertritt - vor der Wahl und auch nach der Wahl.

Ich selbst habe geschäftlich viel mit der Türkei zu tun, und ich schätze die Menschen dort sehr. Allerdings: wenn man Europa als abendländische Wertegemeinschaft mit gemeinsamer Geschichte und Tradition versteht, so muß man klar feststellen, daß die Türkei hierzu eindeutig nicht gehört. Über die Motive eines forcierten - oder erzwungenen - Beitritts kann man spekulieren.

Wir sehr dafür, der Türkei im Rahmen eines Assozierungsabkommens (Stichwort: privilegierte Partnerschaft) die Hand zu reichen. Deutschland und die Türkei blicken zurück auf eine über einhundertjährige Freundschaft und Zusammenarbeit, und diese möchten wir bewahren und auch weiter ausbauen. Die Zwangsgemeinschaft der EU ist hierfür aber ein ganz und gar unpassender Rahmen.

Beste Grüße,
Thomas Melber.