Frage an Volker Vödisch bezüglich Bildung und Erziehung

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Volker Vödisch
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Frage von Lena A. •

Frage an Volker Vödisch von Lena A. bezüglich Bildung und Erziehung

Guten Ta Herr Vödisch,
da ich jetzt auch kurz vom Abschluss stehe, bin ich sehr in sorge ob ich eine Aubildung bekomme. Was würde Ihre Partei dazu beitragen das es endlich mehr Ausbildungsplätze gibt für Jugentliche wie mich?!

Ich würde mich sehr auf eine Antwort freuen

Mit freundlichem Gruß Lena...:D

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Antwort von
DIE LINKE

Liebe Lena Asmus,

vielen Dank für Ihre Frage. Gegenwärtig fehlen in Hamburg rund 30.000 Ausbildungsplätze. Nur 11.300 Jugendliche haben im letzten Jahr eine Ausbildung beginnen können. Gut 5.000 junge Menschen hängen derzeitig in der Warteschleife. Und wer keinen Schulabschluss oder "bloß" einen Hauptschulabschluss erreicht hat, wird nur mit viel Glück und unter großen Mühen einen Ausbildungsplatz erreichen können. Die Zukunftsaussichten sind für sie alles andere als rosig. Wir wollen nicht, dass Jugendliche schon vor dem Einstieg in das Erwerbsleben scheitern. Das Problem muss auf mehreren Feldern bewältigt werden.

Deshalb setzt Die Linke. sich für ein neues Schulmodell ein. In einer Gemeinschaftsschule ("Eine Schule für Alle") werden alle Schülerinnen und Schüler in den Klassen eins bis 10 gemeinsam lernen. Daran soll sich unseren Vorstellungen nach ab Klasse 11 eine Kollegschule anschließen. Dort sollen die Jugendlichen ihren Schwerpunkt wählen können, sich entweder für einen berufsbildenden oder für einen studienqualifizierenden Bildungsgang entscheiden.

Doch solange es keine Kollegschule dieser Art gibt, setzen wir uns für die Schaffung von mehr Ausbildungsplätzen ein und wollen von allen Betrieben, die nicht ausbilden, eine Ausbildungsumlage erheben. Diese Umlage könnte insbesondere auf die großen Unternehmen den Druck entwickeln, endlich selbst auszubilden, statt es anderen, meist kleineren Betrieben zu überlassen. Zumindest werden sie mit der Zahlung einer Ausbildungsumlage zur Verantwortung gezogen.

Wir fordern außerdem den Ausbau der außerbetrieblichen Ausbildung, also der Ausbildung zum Beispiel in Jugendwerkstätten, in denen vor allem Jugendliche ohne Schulabschluss den Weg in den Beruf finden können. Gerade in diesem Bereich kürzte der Senat die Mittel rigoros. Viele Träger der außerbetrieblichen Ausbildung mussten daraufhin ihre Angebote stark einschränken oder sogar ganz aufgeben. Nach wie vor sind eine gute Bildung und eine hochwertige Ausbildung die Schlüssel für den Zugang der jungen Menschen in ein langjähriges Erwerbsleben. Also ist es die Aufgabe und die Pflicht unserer Gesellschaft, viel mehr Geld und Willen zur notwendigen Umgestaltung des Bildungs- und Ausbildungswesens aufzubringen.

Ich wünsche Ihnen für Ihre Prüfungen viel Erfolg!

Mit freundlichen Grüßen
Volker Vödisch, DIE LINKE.Altona